Lockheed Ventura Mk. II (1:48 Revell 04946 )

Nach der Lockheed PV-1 Ventura hat Revell in Bünde nun auch die britische Version des  zweimotoriges Kampfflugzeuges aus dem Zweiten Weltkrieges aus US-amerikanischer Produktion aufgelegt…

Revell-04946-Lockheed-Ventura-Mk.-II-25 Lockheed Ventura Mk. II (1:48 Revell 04946 )Erfreulich, denn Revell USA hatte hatte diese Variante schon seit einiger Zeit im Programm. Beide Bausätze sind abgesehen von den Decals identisch, jedoch legt Revell USA noch als nettes Feature ein Maskenset für die reichhaltigen Klarsichtteile bei. Schade, dass Bünde sich dem nicht anschliesst.

Genutzt wurde die Maschine  als Seefernaufklärer und Bomber. Sie wurde aus dem zivilen Passagierflugzeug L-18 Lodestar weiterentwickelt und hatte ihren Erstflug am 31. Juli 1941. Zwischen Juli 1941 und September 1945 wurden insgesamt 3.028 Maschinen produziert.

Erste Erfolge mit der Lockheed Hudson hatten im September 1939 dazu geführt, dass Lockheed die überarbeitete Version der Lodestar dem britischen Air Ministry anbot. Im Februar 1940 wurde ein erster Auftrag seitens der RAF über 25 Maschinen erteilt. In der Folge ließen Verhandlungen mit Lockheed  den Vorschlag zur Entwicklung einer verbesserten Lockheed Lodestar entstehen, ausgerüstet mit Pratt & Whitney Double Wasp S1A4. Der Auftrag wurde daraufhin auf 300 Maschinen erhöht. Darüberhinaus wurden nochmals 375 Flugzeuge in Auftrag gegeben.

Revell bietet nun auch in Europa diese britische RAF Version an.

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Das Modell verfügt über ein detailliertes Cockpit und einen ebensolchen Bombeschacht. Dieser kann mit vier 250 lb und zwei 500 lb Bomben bestückt, aber auch in geschlossenem Zustand dargestellt werden. Ein ausgeprägter Fahrwerkschacht und dazugehörige Klappen mit Scharniergestänge sind vorhanden. Ein detaillierter Boulton Paul-MG-Geschützturm thront übermächtig auf dem Rumpfrücken. Im Unterschied zur PV-1 verfügt das Modell über einen gläsernen Rumpfbug dessen Klarsichtteile den Namen auch verdienen.

Revell-04946-Lockheed-Ventura-Mk.-II-4 Lockheed Ventura Mk. II (1:48 Revell 04946 )Was übrigens für alle Klarsichtteile des Kits gilt. Die Sternmotorenimitation ist nicht Highend, aber wer hier optimieren will findet eine gute Basis vor, sei ansonsten aber auf die vorhandenen Teile des Aftermarkets verwiesen.

Der Bausatz beinhaltet Abziehbilder für 2 RAF Versionen, welche sich aber ausschließlich in der Buchstaben-Kennung unterscheiden. Hier wäre mehr möglich gewesen.

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– Lockheed Ventura Mk.II, No. 487 Squadron, Royal New Zealand Air Force, Methwold, England, May 1943
– Lockheed Ventura Mk.I, No. 21 Squadron, Royal Air Force, Methwold, England, May 1943

Ansonsten besteht der Bausatz aus 3, in lobenswert grauem Plastik ausgeführten, Spritzgießrahmen mit 142 Bauteilen die gratfrei und ohne Versatz daherkommen. Auch Einfallstellen waren an meinem Muster nicht feststellbar, was wieder mal beweist, dass es geht, wenn die Spritzgießmaschinen nur ordentlich eingestellt sind.

Ein weiterer Spritzgießrahmen beinhaltet alle Klarsichtteile, welche zu Schutzzwecken separat verpackt sind.

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Die 16 seitige durchgehend farbige Bauanleitung lässt absolut keine Fragen zum Bau des Modells offen. Ich bedaure es aber bei dem neuen Format nach wie vor, dass die Bauanleitungen keine Hinweise  zum historischen Hintergrund der Modelle mehr enthalten. Ein Trend, der sich leider bei vielen Herstellern durchsetzt.

Farbangaben wie immer nach dem hauseigenen Frabsystem – mit dem damit verbundenen leidigen Anmischen der Farben:

Fazit: Ein Bausatz in sehr guter Qualität und mit Skill Level 4. Der Aftermarket bietet Raum für etliche Verbesserungen, die ein Spitzenmodell entstehen lassen, aber auch ohne diese Dinge ist der Bausatz allein schon die Basis für ein recht ansprechendes Modell der Ventura. Daher: sehr empfehlenswert.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Stefan Reichel