Planet Models ist unter dem Dach von Special Hobby die Marke für 72-er Militärfahrzeuge aus Resinbausätzen. Wir haben uns einmal einen aktuellen Kit des JLTV angeschaut …
Dieser Bausatz bildet die Grundkonfiguration als Viersitzer des „Streitkräftegemeinsamen leichten Einsatzfahrzeugs“, so kann man JLTV wohl etwa übersetzen, das teilweise die Nachfolge des bekannten HMMWV/Humvee/Hummer, mit insbesondere besserer Panzerung gegen Minen und IED’s angetreten hat. Auf der Grundkonfiguration basierend gibt es eine Vielzahl von Fortentwicklungen unter anderen Bezeichnungen. Diese Version ist also der aktuelle Nachfolger des klassischen „Jeep“. Planet Models liefert ihn in einer recht unspektakulären, aber sehr stabilen Pappschachtel:
Im ersten Zipbeutel finden sich die vier größten Resinteile für die Karosseriekonstruktion. Dies sind der Fahrgestellrahmen, die Motorhaube, das Modul für den Besatzungsraum und ein hinteres Missionsmodul, das je nach Version verschieden bestückt ist, hier als einfacher oben und an den Seiten offener Laderaum:
Der Rahmen ist oben/innen recht glatt und enthält einige Platzierungen für die Sitze sowie die Mittelkonsole, unten sind die Einzelheiten der Kraftübertragung reliefartig abgebildet. Hier muss einiges von den Angüssen entfernt werden, um den Rahmen komplett freizulegen. Das ist aber keine schwierige Tätigkeit:
Die sehr gelungene Detaillierung der Stoßdämpferfedern weist uns schon die Richtung, in die die Gussqualität geht:
Die Motorhaube hat feine Darstellungen, auch und gerade an der Vorderseite, die ein schönes „Gesicht“ zeigt:
Das Modul für den Besatzungsraum gibt die Einzelheiten der Panzerung mit Rahmen und Nieten und die Einzelheiten z. B. des Öffnungsmechanismus für die Türen sehr gelungen wieder. Mitunter sind einige Schichten aus dem Urmodell sichtbar, hier muss dann ggf. etwas geglättet werden:
Das Missionsmodul setzt diesen Eindruck fort. Prima Detaillierung rundum. Der ganze Aufbau ist damit sehr gelungen:
Im zweiten Zipbeutel haben wir nun eine ganze Menge an weiteren meist kleinen Teilen für die Innenausstattung und für Anbauten:
Vom Instrumentebrett und der Mittelkonsole beim Fahrer sieht man durch die Fenster nicht allzu viel. Trotzdem hat man sich hiermit sehr viel Mühe gegeben und es ist ein schönes Teil geworden:
Die Reifen haben eine gelungenes Stollenprofil, die Felgen schöne Darstellungen der Schrauben und die Sitze sind für den geringen Einblick in den Innenraum allemal ausreichend ausgeführt. Auch hier gibt es also ganz klar nichts zu bemängeln:
Gut zu sehen werden allerdings die Auspuffrohre – mit und ohne Abdeckungen – sein. Sie sind dementsprechend ganz hervorragend ausgeführt und werden mit etwas Nachbearbeitung bestimmt noch besser:
Für den Besatzungsraum fehlt noch die Abdeckung mit Luken. Hier sind diese Teile:
Für das Missionsmodul gibt es in diesem Fall die Nachbildung einer recht glatten Plane, die nicht preisgibt, was drunter ist. Es wird wohl irgendein „Gerödel“ sein. Wie auch immer ist diese Plane mit schönen Falten versehen:
Weiter gibt es noch etliches an Kleinteilen für das Steuerrad, Abschleppkupplung und Schäkel, Antennensockel, zwei alternative Frontwinden, Rückspiegel, Ersatzradhalterung usw.:
Die Fenster sind aus klarem Resin gegossen und geben so die Eigenschaft von dickem Panzerglas sehr gut wieder. Sie sind dabei diesem Umstand und dem Maßstab entsprechend sehr schön durchsichtig:
Die kleine Ätzteilplatine liefert ergänzend Scheibenwischer, Rückspiegelhalter und Zurrösen. Alles ist schön fein ausgeführt und bildet eine sinnvoller Ergänzung zu den Resinteilen:
Die Anleitung enthält zu Anfang die übliche Übersicht über den Bausatzinhalt, um die Vollständigkeit der Lieferung zu kontrollieren und die Teile genau zu identifizieren:
Dann geht es weiter mit vier Abschnitten, in denen jeweils doch recht viele einzelne Montagen beschrieben sind. Hier muss man sich rundum aufmerksam durcharbeiten, dann klappt das schon:
Schließlich gibt es auf der letzten Seite noch etwas Werbung für andere Angebote. Besonders interessant ist sicherlich hier der Elefant und auch der Unimog mit allerhand Ausstattung zum buddeln:
Letztlich gibt es noch zwei Vorschläge für Lackierungen. Einmal in Desert Tan …
… und zum anderen im Nato-Dreifarbanstrich:
Die nötigen Farben sind nicht weiter beschrieben, aber in den größeren Sortimenten verschiedener Hersteller finden sich die entsprechenden Farben problemlos.
Leider ist kein Decalsatz vorhanden. Einige Instrumente und ein paar taktische Kennzeichen und Serials wären hier nicht schlecht gewesen.
Planet Models bringt uns hier einen Bausatz auf bestem Niveau für diesen Maßstab und steigert damit auch seine bisherige Qualität. Mehr ist mit Resinguss nicht machbar und der Zusammenbau erfordert keine umfassende Erfahrung. Er ist sehr schön geeignet für die Einzeldarstellung so eines Fahrzeugs oder als Teil eines Convois in verschiedenen Szenarien. Auch in Verbindung mit einem Luftfahrzeug wie z. B. einem Hubschrauber ist er sehr interessant und eine wertvolle Bereicherung. Hoffentlich findet sich bald auch ein Hersteller für spezifische Besatzungsmitglieder. Oder Planet Models macht das selber?
Diese Zusammenstellung bietet die Ausgangsbasis für andere Versionen wie beim Original. Den Waffenträger werden wir demnächst hier vorstellen.
Erhältlich sind Planet-Models-Bausätze bei Modellbau Universe oder direkt beim Hersteller.
Hermann Geers, Wietmarschen