Die diversen Bausätze der MiG-15 von Eduard sind ja bereits seit Längerem in den Regalen der Modellbauläden zu finden und egal, ob ProfiPack oder Weekend-Edition – nach meinem Dafürhalten sind diese Kits das non-plus-ultra im Maßstab 1:72.
Unlängst fiel mir beim Aufräumen auch noch der (neue!) Bausatz von Airfix in die Hände und was liegt näher, als den Jahrestag des Erstfluges des zweiten Prototypen S-02 am 27. Mai 1948 für eine kleine Bausatzvorstellung zu nutzen?
Im Inneren des Stülpkartons (ungemein praktisch zum Aufbewahren der einzelnen gebauten Komponenten!) finden sich zwei Rumpf- hälften …
… sowie eine einteilige Kanzel aus transparentem Material:
Die Detaillierung zum Beispiel der Tragflächen ist nicht mehr als solide Hausmannskost – man beachte die arg groben und antiquierten Befestigungspunkte für die Fahrwerkkomponenten:
So etwas war in den 1970er Jahren akzeptabel – aber für einen Bausatz zu Beginn des 21. Jahrhunderts?
Die Gravuren sind durchgehend recht heftig ausgefallen – wie hier am Beispiel der Höhenflossen:
Die großen Treibstoffzusatztanks sind ganz gut getroffen:
Antenne, zwei 23mm Kanonen und zwei Fahrwerkzylinder – alles recht grob ausgeführt:
Im Cockpit geht es weiter mit „Tante Agathes Hausmannkost“:
Für das Instrumentenbrett und die seitlichen Instrumentenkonsolen sieht Airfix Nassschiebebilder vor:
Lufteinlass und Einlasskegel – passgenau, aber recht rustikal:
Die Fahrwerkkomponenten sind einfach gehalten, versprechen aber eine stabile und schnelle Montage:
Die dazugehörige Hauptbereifung ist arg vereinfacht wiedergegeben:
Diverse Auswerfermarken an recht ungünstigen Stellen zeugen von einer nicht wirklich durchdachten Formenaufteilung bzw. Auswerferstifteplatzierung:
Der umfangreiche Bogen mit den Markierungen …
… gestattet die Möglichkeit, eine bulgarische, eine nordkoreanische (in Wirklichkeit von einem sowjetischen Major geflogen!) sowie eine sowjetische MiG-15bis zu dekorieren:
Die vierseitige Bauanleitung -noch im alten Airfix-Style- ist völlig ausreichend und führt in 16 graphisch einfach gehaltenen Schritten durch den Bau des Modells:
Ein Fazit fällt leicht: Angesichts der nicht wesentlich teureren Bausätze der MiG-15 von Eduard taugt diese Kit allenfalls als abschreckendes Beispiel – zumal der Rumpf viiieeel zu „aufgebläht“ ist und die beiden kleinen Zusatztanks viiieeel zu mickrig aussehen.
Aber trotzdem stellt sich mir die Frage: Warum nicht einfach mal bauen?
Ich hab den Bausatz ja ohnehin und zum Wegschmeißen ist er ja nun zu schade!
Also folgen wir dem Motto eines befreundeten Modellbauers:
„No kit left behind!“
und setzen Seitenschneider, Skalpell, Schleifpapier und Klebstoff zum Besten des Hobbys ein.
Doch davon demnächst mehr…
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen