Eduards „Limited“ mit den Herstellernummern 111xx sind immer etwas Besonderes. Diese Ausgabe ist mal wieder selbst in dieser Serie etwas ganz Besonderes …
Gewidmet ist diese Zusammenstellung den extremen Langstreckeneinsätzen der P-51 Einheiten von der Insel Iwojima (eigentlich Lötö) insbesondere als Begleitschutz für die B-29 Bomber (den Revell-Bausatz dazu hatten wir schon vorgestellt) bei Angriffen auf die japanischen Hauptinseln, aber auch für derartige Jaboangriffe mit Raketenbewaffnung durch die Mustangs selber bzw. für Überwachungseinsätze bei Such- und Rettungsationen. Die Insel ist legendär aufgrund der gleichnamigen Schlacht dort im Zweiten Weltkrieg, der symbolträchtigen Flaggenhissung in diesem Zusammenhang auf dem Vulkan Suribachi und gleich mehreren Hollywoodfilme zu dem Thema, insbesondere den beiden Filmen von Clint Eastwood.
Im stabilen Eduard-Karton finden wir neben der schon bekannten Mustang-Spritzästen einen Zusatzast mit besonders großen Zusatztanks, Resinteile, Fotoätzplantinen, einen Maskensatz, mal wieder einen Pin mit einem Staffelwappen und einen äußerst umfangreichen Decalbogen für sage und schreibe 12 Markierungsoptionen:
Die Markierungsoptionen sind an der Kartonseite mal zusammengefasst:
Eduard verwendet hier im Grundsatz natürlich seinen bekannten Grundbausatz, den wir hier schon vorgestellt hatten. Die Spritzäste A (Klarsichtteile), B (Tragflächen), D (Rumpf), F (Bewaffnung und Tanks), G und H (Kleinteile) sind auch hier enthalten. Stürzen wir uns also gleich auf den neuen Spritzast und die weiteren Beilagen.
Spritzast J liefert die für diese Langstreckeneinsätze einmaligen 110 bzw. 165 Gallonen-Abwurftanks. Dabei wurden die ersteren standardmäßig für die Begleitschutzaufträge verwendet, die letzteren wurden in Verbindung mit den beiden anderen Einsatzarten üblicherweise verwendet:
Die Ausführung ist auf Höhe des sonstigen Bausatzes und daher ganz hervorragend:
Die beiden Ätzplatinen sind einmal hauptsächlich für den Innenbereich des Cockpits (auch mit zwei Gravierschablonen für zusätzliche Paneele) …
… und weiterhin für Verstärkungsbleche unter den Tragflächen für die Anbringung der Raketen:
Die Resinzugaben verteilen sich auf einen Satz Räder, mit Felgen für die Hauptfahrwerke und die Halterungen für die Raketen, die die angespritzten ursprünglichen Bausatzteile ersetzen:
Die Hauptfahrwerkräder sind Spitzenexemplare mit tollen Innenfelgen, feinen Aufschriften und exzellentem Profil:
Alles das gilt genauso für die Außenfelgen, das Spornrad und die Raketenhalterungen:
Der Maskenbogen ist wieder eine einfache und überaus nützliche Zugabe. Eigentlich sollte es gar keine Bausätze ohne so eine Zugabe mehr geben dürfen:
Den Pin zeigen wir hier auch noch mal. Ob es diese Zugabe tatsächlich immer so braucht, möchte ich mal dahingestellt sein lassen:
Eine nette Zugabe ist so etwas allemal!
Außergewöhnlich und unbedingt sehr positiv zu bewerten ist jedoch die Beilage eines großformatigen Ausdrucks des Deckelbildes, in diesem Falle nochmals mit einer sehr ausführlichen Erläuterung des historisch-technischen Hintergrundes mit einigen Fotos. Der reine Text ist auch nochmals in der Bauanleitung enthalten:
Kommen wir nun zu dem den Wert dieser Ausgabe prägenden Decalsatz. Er ist groß und dabei auch große Klasse. Für die zwölf Optionen sind die großen Markierungen enthalten. Vielfach sind umfangreiche farbige Flächen und Streifen vorgesehen. Bis auf die komplizierteste Version müssen diese Flächen und Streifen jedoch vom Erbauer/der Erbauerin selber lackiert werden. Bei den farbigen Streifen können auch ggf. entsprechende Decalstreifen verwendet werden, die verschiedene Anbieter im Sortiment haben:
Die Bauanleitung hinter dem oben genannten Hintergrundtext …
… ist auf dem üblichen, aber sehr hohen Eduard-Standard und entspricht den Anleitungen aus früheren Ausgaben der P-51:
Eingefügt sind die Einzelhinweise auf die Anbringung der der geänderten Funkantennenanlagen mit einem Mast unter dem Rumpf und Zwillingsmasten auf dem Hinterrumpf (aus Holz!). Dies sind die offensichtlichen äußeren Merkmale der Very-Long-Range-Ausführungen:
Komplett neu eingefügt ist die Seite für die Anbringung der Tanks und/oder der Raketenbewaffnung:
Die zwölf Markierungsoptionen auf dem gleichen metallischen Grundanstrich sind trotz des eigentlich engen Themas breit angelegt.
Es beginnt recht schlicht mit nur einigen schwarzen Flächen und einem dezenten Namen mit der „Anni Lee“, die allerdings ein umfangreiches Scoreboard führt. Der Pilot führte seinerzeit die Abfangformation gegen Admiral Yamamoto. Also ein Spezialist für Einsätze an der Grenze der Reichweite:
Die beiden folgenden Varianten zeigen die gleiche Maschine mit unterschiedlichen grünen Markierungen und ebenso unterschiedlichen persönlichen Markierungen, bei der zweiten auch mit Abschussmarkierungen:
Es folgt „Moonbeam Mc Swine“ mit blau-gelben Streifen:
Schwarz-Gelb und eher unspektakulär ist dann „Margret IV“. Die hat aber das Staffelwappen, das auch als Pin beigelegt ist:
Mit etwas weniger Schwarz folgt dann „Margret V“ des gleichen Piloten diesmal ohne Staffelwappen:
„Mary Alyce“ ist auf der linken Seite der nächsten Mustang zu sehen und präsentiert sich in einem knappen weißen Zweiteiler, der damals noch nicht Bikini genannt wurde. Auf der anderen Seite befindet sich nur ein Schriftzug für „My Miss Moe“. Auf eine Abbildung der Dame müssen wir leider verzichten. Ansonsten hat diese Mustang Blaue-Schwarze Kennfarben:
Es folgt mit Gelb-Schwarzen Kennfarben dann „Dede Lou“, bis auf den Schriftzug auch eher schlicht:
„My Ach‘in!“ scheint etwas mit einem Esel zu tun zu haben, jedenfalls ist so einer unter dem Schriftzug dargestellt. Daneben gibt es eine beindruckende Einsatz- und Erfolgsbilanz des ersten Piloten unter der Cockpithaube. Mit Wechsel des Piloten verschwand diese und wurde durch ein weiteres Pin-Up-Girl ersetzt. Das Decal 84 mit einer Topless-Dame gehört übrigens bei beiden Versionen auf die linke Fahrwerkabdeckung und wurde so etwas versteckt:
Die „Fighting Lady“ hat ein großflächiges grünes Heck. Der Hingucker ist jedoch die Lady selbst, die recht dürftig bekleidet in den Kampf zieht:
Schließlich grüßt uns Bugs-Bunny (ein beinahe zeitloses Motiv auf US-Kampfflugzeugen seit den frühen 40-er Jahren) von der linken Seite der „Delta Queen“, die dann selber auf der rechten Seite präsentiert wird. Besonders auffallend ist jedoch das blau-weiß gestreifte Heck, für das Decals beiliegen; das ist für die Realisierung auch dringend nötig:
Das Flugzeug vom Deckelbild bildet schließlich den Abschluss der langen Reihe. Der linke untere Bug ist angefüllt mit dem Schriftzug „Hon Mistake“ und etlichen Graffitis, die diesen Fehler mit viel Humor darstellen (mal genau hinsehen!):
Schließlich folgen noch genaue Hinweise zur Grundlackierung und für die Platzierung der Wartungsmarkierungen:
Schon unglaublich, was uns Eduard an Hintergrundinfos, Resinzugaben und gerade an Markierungsalternativen hier wieder in den Karton gepackt hat. Man muss ja beinahe schon ein paar Overtrees dazu kaufen. Dies ist wohl eines der allerbesten Angebote in den doch so vielfältigen und hochwertigen Limited Editions. Also alles wieder mal sehr empfehlenswert!!
Erhältlich direkt im Eduard online.shop. Und man sollte nicht zu lange mit dem Kauf warten: Diese Limiteed Editions sind meist schnell weg!
Hermann Geers, Wietmarschen