Eduard hat sich also für einen neuen Bausatz der P-51 Mustang entschieden! Wir hatten es ja schon anlässlich unserer Berichterstattung von der Spielwarenmesse vermeldet – nun ist sie endlich da …
Es ist ja nicht so, dass es keine Mustang in 1:48 geben würde: Tamiya, ICM, Monogram, Airifx, Meng fallen mir da spontan ein! Die Tamiya Mustang habe ich in den Neunzigern gebaut – ein Spitzenmodell, das schnell gebaut war. Ich kann es also verstehen, wenn man sagt: „Noch eine Mustang … muss das sein?“
Tja, schauen wir mal in den Karton:
Es gibt eigentlich nicht viel zu schreiben: Die Qualität ist auf einem sehr hohen Niveau – das Modell wirkt sehr durchdacht und verspricht entspannte Bastelstunden.
Das mittlerweile typische Eduard-Klarsichtrad:
Dazu gibt es noch Photoätzteile …
… sowie selbstklebende Masken …
… deren genaue Platzierung in der Bauanleitung extra behandelt wird:
Die beiden Rumpfhälften schauen richtig klasse aus …
… und haben ein extra Teil für das „fin fillet“:
Und zwar gleich zwei verschiedene – jedoch wird das obere Teil Nr. 4 für unsere P-51 nicht benötigt. Darauf geht die Teileübersicht gesondert ein:
Wie man gut sehen kann, werden einige Teile gar nicht benötigt!
So hat man zwei unterschiedlcihe Auspuffsysteme …
… sowie mehrere Propellervarianten:
Auch bei der Bewaffnung bleibt Einiges für die Restekiste übrig:
Das Cockpit ist exzellent detailliert:
Gleiches gilt auch für den Fahrwerkschacht:
Die Bauanleitung geht en détail auf den Bau ein:
Fast schon ein wenig „overengineered“!
Wer seine Mustang „clean“ zeigen möchte, sollte die Tragflächen von innen Schwarz lackieren – nicht, dass da später was durchscheint. Man beachte auch die feinen erhabenen Nietereihen, man sieht aber auch Gravuren:
Die Oberseite der Tragflächen zeigt auch keine Schwächen – aber auch hier sieht man diese Gravuren:
An diesen Tragflächengravuren werden sich vermutlich die Geister scheiden: Die einen behaupten steif und fest, dass die Tragflächen absolut plan geschliffen waren; andere ziehen zumindest das Vorhandensein einiger Gravuren und Nietreihen in Erwägung!
Wer Recht hat?
Egal wo man hinschaut: Die Bauteile sind auf sehr hohem Stand:
Habe ich bei der Tempest noch gemeckert, gibt es bei der P-51 dazu keinen Anlass: Die „Töpfe“ sind offen dargestellt:
Bei den Decals hat Eduard eine schöne Auswahl getroffen und der Boden wurden bei Eduard selbst gedruckt. Was der Qualität aber nicht schadet:
Und die Varianten, die man damit realisieren kann – atemberaubend:
Für die umfangreichen „stencils“ gibt es ein extra Baltt in der Anleitung:
Noch ein solches extra Blatt hat mich überrascht:
Waaahnsinn – welcher Hersteller ausser Eduard achtet schon auf solche Details! Hut ab!
Farbangaben wie seit Neuestem üblich nach dem Gunze und dem Mission Models Farbsystem:
Die Bauanleitung selbst – ein klassisches Eduard Qualitätsprodukt:
Ein Fazit fällt angesichts der gezeigten Qualität leicht:
Hat man noch keine „D“-Mustang am Lager, dann sollte man hier zuschlagen!
Muss man nun seine „alten“ Mustangbausätze entsorgen? Von mir ein klares Nein! Auch die Tamiya-, Meng- und Airfix-Kits haben durchaus ihre Lebensberechtigung in den Händlerregalen.
Das neue Eduard-Modell vergrößert aber die Auswahl! Und was will der Modellbauer mehr!
Ich hoffe nur, dass Eduard bald die B\C Versionen nachlegt.
Um nochmal das Thema Gravuren und Tragflächen aufzugreifen: Im Original waren diese verspachtelt und es waren nur die Klappen der Bewaffnung zu sehen. Das würde ich nun nicht als „störens“ ansehen: Eduard muss halt einen Markt bedienen und der möchte „altern“. Es spielt da auch keine Rolle, ob das nun realistisch ist oder nicht – „Altern“ ist nunmal das, was man in der bildenden Kunst „künstlerische Freiheit“ nennt! Also sehen wir das Ganze nicht zu verbissen und erfreuen uns an dem neuen Eduard-Bausatz.
Erhältlich ist das Modell (je nach derzeitiger Verfügbarkeit!) im Eduard online-shop.
Michael Schröder, Emden