Nachdem Miniart schon einige, hauptsächlich russische, Panzerbausätze mit Inneneinrichtung herausgebracht hat, bescheren sie uns nun einen deutschen Panzer mit kompletter Inneneinrichtung …
Unter der Bausatznummer 35342 verbirgt sich ein Pz.Kpfw.IV, also das „Arbeitspferd“ der deutschen Wehrmacht. Hier als Ausführung J late production (Jan. – Feb. 1945), gebaut von den „Nibelungenwerken“. Der Bausatz erscheint mit einer kompletten Inneneinrichtung.
Zum Panzer IV im Allgemeinen gibt es genug Lektüre und auch bessere Fachleute um darüber etwas zu erzählen, daher bleibe ich eher beim Bausatz selbst.
War man vor einigen Jahren noch froh, das es nicht nur eine Version eines Fahrzeugs gab, werden nun nicht nur fast alle Versionen, sondern darüber hinaus auch noch die Fahrzeuge der einzelnen Werke mit ihren spezifischen Merkmalen angeboten. Dabei hat Miniart seine Hausaufgaben wohl sehr gut gemacht.
Dann werden wir nun also den Karton öffnen und uns einmal ansehen, was uns erwartet.
Wir erhalten hier einen prall gefüllten Karton, der alles enthält um ein tolles Modell bauen zu können. Soviel einmal schon vorweg.
Enthalten sind:
- 42 graue Spritzlinge
- 1 transparenter Spritzling
- 22 Streifen mit Kettengliedern
- 4 Spritzlinge mit den Verbindungsbolzen der Kettenglieder
- 1 Montagehilfe für die Einzelgliederkette
- 2 PE Bögen
- 1 Decalbogen
- 44 Seiten starke Bauanleitung mit farbigen Tarnvorschlägen
In der Bauanleitung werden 147 Baustufen aufgeführt. Es sind 5 verschiedene Decalvarianten und Tarnvorschläge angegeben. Die Farbauswahl bezieht sich auf 5 verschiedene Hersteller.
Die Panzerwanne, sowohl die untere als auch die obere Sektion, besteht jeweils aus mehreren Teilen. Das bedeutet zwar etwas mehr Augenmerk beim Zusammenbau, erleichtert allerdings auch das Bauen in Teilabschnitten, die zuerst bemalt und dann zusammengefügt werden können. Gerade bei der Bemalung der Inneneinrichtung ein Vorteil in meinen Augen. Das Kanonenrohr liegt einteilig bei und man hat die Wahl zwischen vier verschiedenen Mündungsbremsen.
Gut zu erkennen, die schönen Details. Ob nun die Schraubköpfe auf dem Turmdach, oder die Details an den inneren Seitenwände, es wurde an alles gedacht.
Die Zusatzpanzerung des Turms weist auch schöne Details auf. Die Auspufftöpfe sind ebenso einteilig gegossen. Die Teile für die Inneneinrichtung sind sehr gut wiedergegeben.
Der Motor ist ein kleiner „Bausatz im Bausatz“ und ist mit allen erforderlichen Teile und Anschlüssen ausgestattet. Getriebe, Antriebswelle und Lenkbremse, Kampfraumboden, Munitionshalterung, alles ist hochdetailliert dargestellt.
Das Laufwerk bietet uns verschiedene Optionen an Laufrädern und Stützrollen. Die Laufrollen sind mit dem Herstelleraufdruck versehen.
Das Werkzeug liegt in zwei verschiedenen Spritzlingen bei. Einmal mit angegossener Halterung und einmal ohne Halterung. Bei den angegossenen Halterungen werden nur noch die Bügel aus Ätzteilen ergänzt. Auch können einige Werkzeughalterungen ohne Werkzeug am Panzer verbaut werden.
Auch hier alles sehr filigran und detailliert verarbeitet.
Die Kette wird als Einzelgliederkette geliefert. Die einzelnen Glieder werden seitlich mit den Bolzen verbunden. Eine Montierhilfe liegt auch. Somit können die Bolzen immer im ganzen Abschnitt verklebt werden, was die Montage wohl doch etwas vereinfacht. Die Detaillierung ist wieder hervoragend, sogar an die Ziffern auf den einzelnen Gliedern wurde gedacht.
Klarsichtteile sind ebeso enthalten.
Die Fotoätzteile liegen in zwei Bögen bei. Besonders die dünnen, sehr feinen Gitter finde ich sehr gelungen. Die Seitenschürzen liegen geteilt bei, was uns bei der Gestalltung wiederum viel Spielraum lässt.
Es liegen drei verschieden Granaten zur Auswahl bei, sowie die passenden Beschriftungen als Decal.
Der Decalbogen enthält neben den Beschriftungen der Granaten und des Innenraumes Decals für fünf verschieden Versionen. Darunter auch einen Version mit dem „Orterkompass“. Für diesen liegen auch Decals bei. Die Decals zeigen auch sehr schön Turmnummern und Balkenkreuze, die „frei Hand“ aufgemahlt wurden.
Der Bauplan umfasst 44 Seiten mit insgesamt 147 Baustufen. Fünf farbige Bemal und Decalvorschläge.
Der Bauplan gibt zwar immer an welche Teile optional sind, jedoch welche Optionen zusammenpassen muss man im Vorfeld selbst erkunden. Im großen und Ganzen sollten jedoch keine Probleme beim Bauen auftreten.
Fazit:
Miniart zeigt uns hier ganz großes Kino. Wir erhalten einen top detailierten Bausatz, mit allem was man braucht um ein tolles Modell zu erstellen. Eine komplette Inneneinrichtung, vom Fahrer– und Funkerplatz bis zum Motoraum und Turm. Alles ist vorhanden und super detailiert. Der Guß ist sauber und verzugsfrei, keine Fischhäute oder ähnliches. Ein paar Auswerfermarken sind vorhanden, aber irgenwo müssen sie halt hin und es ist alles im voll vertretbaren Bereich. Alle Teile sind filigran und sehr detailiert gefertigt und man bekommt eine Vielzahl von Bauoptionen.
Durch die hohe Anzahl an Bauteilen und die oftmals auch sehr filigran gefertigten Bauteile, sollte man schon etwas Erfahrung im Modellbauen mitbringen, wenn man sich diesem Bausatz widmet. Für Anfänger ist der Bausatz sicherlich nicht geeignet. Auch preislich liegt der Bausatz in einem sehr positiven Rahmen.
Für mich ein Top Bausatz zu einem Top Preis, dafür beide Daumen hoch, sehr zu empfehlen.
Zu beziehen ist der Bausatz im Fachhandel.
Stefan Hennrich