Im Januar erschien vom ukrainischen Hersteller ICM eine weitere Figur im Maßstab 1:16. Diesmal ein römischer Zenturio aus dem ersten Jahrhundert nach Christus …
Da ich mit dem Römischen Reich nicht so vertraut bin, gibt es von mir eine kurze Zusammenfassung zum Zenturio, wobei ich die meisten Informationen dazu bei Wiki entnommen habe.
Der Zenturio oder auch Centurio war die Bezeichnung für einen Offizier im Römischen Reich. Das Wort Centurio leitet sich vom lateinischen Wort Centum ab, was so viel wie huntert bedeutet. Somit war der Centurio ein Hundertschaftsführer, der eine Centuria (Hundertschaft) der Römischen Legion befehligte.
Auch wenn der Name auf „hundert“ hindeutet, so bestand die durchschnittliche Centuria in der Regel nur aus 80 Legionären.
Das Besondere am Centurio war, dass theoretisch jeder römische Bürger zum Centurio werden konnte, denn Centurionen stiegen immer aus dem Mannschaftsdienstgrad auf.
Den Centurio konnte man immer sehr gut daran erkennen, dass er seinen Helmbusch quer trug, an seinen Beinschienen und am links getragenen Schwert.
Heute würde der Centurio am ehesten dem Hauptmann gleichkommen.
Bei der Verpackung zeigt sich der ukrainische Hersteller, wie immer, von seiner besten Seite. Verpackt ist das Modell in einem stabilen Karton mit Stülpdeckel. Auf dem Stülpdeckel ist der Centurio schön groß abgebildet, so dass das Bild als Bemalhilfe dienen könnte. Im Karton enthalten sind der Bauplan, ein farbiges A4 Poster, das dem Bild auf dem Stülpdeckel entspricht, ein schwarzer Sockel, sowie der dazugehörige schwarze Spritzling mit Ober- und Unterteil und zwei grauen Spritzlingen mit den Teilen für die Figur:
Fangen wir mit dem Spritzling bzw.Teil A an. Teil A ist der Sockel, auf dem die Figur später montiert werden kann. Der Sockel ist auch schon bei anderen Figuren im Maßstab 1:16 verwendet worden und besteht noch aus dem Unterteil und dem Oberteil. Alle drei Teile des Sockels sind in schwarz gehalten:
Die Teile der Figur befinden sich auf zwei grauen Spritzlingen. Und ich muss sagen, dass die absolut hervorragend detailliert sind. Ich bin immer wieder überrascht, wie gut die Details herausgearbeitet sind und wie viel Liebe drin steckt. Respekt. Solche Detailverliebtheit kenne ich nur von Resin-Figuren. Hier braucht sich ICM nicht zu verstecken. Klar gibt es hier und dort mal eine Trennnaht, aber in der Regel lässt die sich sehr gut entfernen:
Ein paar der Details – allein der Gürtel TOP:
Das gut modellierte Gesicht:
Arm-Reif und Helmbusch:
Und eine von den erwähnten Trennnähten:
Der Spritzling, der die Ausrüstung enthält:
Die Verzierungen an Schwert- und Dolch-Scheide sind einfach nur grandios:
Etwas zu bemängeln gibt es auch. So besteht der Helm aus zwei Teilen, so dass man beim Zusammenbau darauf achten sollte, dass man das später nicht mehr erkennen kann. Hier ist exaktes Arbeiten vorprogrammiert.
Das Schild des Centurio ist klasse und durch seine Größe ein Blickfang. Leider fehlen hier Decals für die Schwingen, Pfeile und Blitze. Diese muss man mit der Hand aufmalen. Auch wenn die durch eine feine Gravur auf dem Schild angedeutet sind, so wird die Bemalung nicht einfach. Hier sollte man ein ruhiges Händchen haben:
Mein größter Kritikpunkt ist die etwas chaotische Bau- und Bemalanleitung. Geschmackssache, meine ist es nicht. Die Farbangaben beziehen sich auf Revell und Tamiya:
Mein Fazit: ICM ist wieder einmal ein tolles Modell gelungen, das jeden Fan von historischen Figuren erfreut. Wer noch einen Centurio in seiner Sammlung vermisst, kann hier guten Gewissens zuschlagen.
Zum krönenden Abschluss nochmal das erwähnte Poster:
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Gregor Francikowski, Schwerte