Als „Limited Edition“ präsentiert uns Eduard seit kurzer Zeit (und wohl auch nur für kurze Zeit!) in 1:48 den Bausatz der Typhoon Mk. Ib „TIFFY“…
Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Federvieh aus der Sesamstraße, sondern um den Kosenamen eines im Original sehr potenten Jagdbombers: Der Hawker Typhoon, hier als Mk. 1B in der sogenannten „Car-Door-Version“, also mit dem Piloteneinstieg in Art einer Autotür – für die britischen Linksfahrer natürlich an der rechten Seite.
Die Typhoon steht in der Reihe der hervorragenden Hawker Entwürfe des Entwicklungsingenieurs Sir Sidney Camm als Nachfolgerin der Hurricane und Vorgängerin der Tempest und Sea-Fury; diese Verwandtschaft ist auch durchaus zu erkennen. Fast gescheitert, da sie sich als Abfangjäger nicht bewährte, wurde sie als Jagdbomber zum Schrecken der Wehrmacht, insbesondere nach der Invasion in der Normandie.
Der Eduard-Bausatz basiert auf dem Hasegawa-Kit, der 1999 erstmals erschienen ist und seitdem die Referenz in diesem Maßstab bildet. Er ist hervorragend modelliert, passgenau und mit feinen versenkten Gravuren versehen. Allein für sich betrachtet schon ein Spitzen-bausatz!
Die Spritzäste A und B enthalten im Wesentlichen die Rumpfhälften und einige Teile für die Fahrwerkabdeckungen und den markanten Bauchkühler:
Die Äste E, F und J sind für die Tragflächen, weitere Rumpfteile für das Car-Door-Cockpit und die Auspuffstutzen für die spätere Ausführung, die hier nicht benötigt werden:
Propeller und die zugehörige Haube sowie Antennen und die Panzer-platte hinter dem Sitz sind Bestandteile der Äste C und R:
Höhenleitwerke, weitere Cockpitbestandteile, Räder und die Be- waffnung mit drei unterschiedlichen Kanonenversionen und zwei Bomben sind an den Ästen N, Q und U. Zum Vergleich habe ich die Resinräder danebengelegt.
Die Klarsichtteile tragen ihre Bezeichnung zu Recht. Es gibt eine geschlossene Haube ohne die Notwendigkeit mehrere Klarsichtteile zusammenkleben zu müssen oder die geöffnete Alternative. Weiterhin Abdeckungen für die großen Landescheinwerfer und die Kenn- leuchten sowie das Visier:
Und was packt uns Eduard nun dazu?
An Resinteilen sind zwei unterschiedliche abgeflachte Versionen der Hauptfahrwerkräder vorhanden, die verbesserte Felgen und mit Herstellernamen versehene Reifen haben. Auch erscheinen sie mir etwas besser zentriert, als die Hasegawa-Bausatzteile. Bei der Version R 6 sind sogar die Ventile vorhanden. Schlussendlich sind zwei Versionen des Spornrades, eine ist wohl eine Ausführung mit Stahlscheiben, enthalten und verbesserte offene Auspuffstutzen.
Weiterhin gibt es zwei Fotoätzrahmen für ein enorm verbessertes Cockpit unter anderem für die Rohrkonstruktion an den Seitenwänden und farbige Instrumententafeln und Anschnallgurte. Hier empfiehlt es sich, die Car-Door für einen Einblick offen zu lassen.
Schließlich sind auch noch die bekannten wie immer sehr nützlichen Masken für die Räder und die doch recht stark gestrakte Cockpithaube enthalten:
Ein weiteres Highlight ist auf jeden Fall der Decalsatz …
… der auf den ersten Blick recht klein ist, jedoch einmal komplette Stencils, Decals für die Cockpitunstumente und dazu Kennzeichen für gleich sechs (!) verschiedene Einsatzmaschinen enthält:
Diese Markierungsvarianten decken die Frühzeit des Einsatzes der Typhoon ab und reichen bis ins Jahr 1943. Enthalten sind eine Nachtjagdmaschine mit schwarzen Unterseiten und Versionen mit Erkennungsmarkierungen unter den Tragflächen und am Rumpfbug, da der Typ seinerzeit häufig mit der Fw-190 verwechselt wurde. Die Erkennungsmarkierungen müssen allerdings lackiert werden. Da es sich überwiegend um Streifen und gerade Flächen handelt, sind die Anforderungen aber nicht übertrieben hoch. Die ansonsten beinahe unvermeidlichen Invasionsstreifen sind also nicht dabei; mal was Anderes also.
Natürlich gibt es auch wieder ein gesondertes Blatt mit den Hinweisen zur Platzierung der Wartungsmarkierungen:
Farben wie immer nach dem Gunze Farbsystem:
Die Eduard Bauanleitung ist in der bekannten Art – übersichtlich, folgerichtig, klar und schnörkellos:
Insgesamt eine starke Verbesserung eines schon sehr guten Grund-bausatzes und auf alle Fälle eine absolute Kaufempfehlung.
Erhältlich direkt im online-shop des Herstellers.
Hermann Geers, Wietmarschen