Wer mit Holz heizt, kennt es schon seit Jahren: „Nachlegen“ ist angesagt, sonst bekommt man einen kalten Hintern. Revell hat in Sachen T1 auch nachgelegt …
Eine tolle Sache für die Bulli-Freunde und was soll ich sagen: Weitere T1 aus dem Hause Revell sind schon in der Warteschleife.
Sollte ich noch etwas zum Original sagen oder kennt jeder den T1 Bulli? Nur noch ein paar Zeilen von mir zum Original:
Gebaut wurde der T1 in zwei VW-Werken: In den Jahren 1950-1967 in Wolfsburg und von 1956-1967 in Hannover. Der Kunde konnte zwischen dem Bus, Kastenwagen und Pritschen Bulli mit offener Ladefläche wählen. Ohne diesem VW Urgestein wäre das wohl bekannte Wirtschaftwunder nach dem Zweitem Weltkrieg SO nicht möglich gewesen. Die Leistung der Motoren lag zwischen 18 und 32 KW. Mit den heutigen Verhältnissen gerechnet waren diese aber nur Motörchen.
Nicht nur in der Bulli Fangemeinde ist der VW T1 DER Bulli, auch für viele andere ist dieses Fahrzeug Kulturgut welches in jeglicher Form zu erhalten ist:
Der Chef der „Steel Buddies“, zu sehen auf dem Männer-Sender DMAX, hat mehrere dieser Bullis in Südamerika retten können. Mit vielen Schweißtropfen behaftet, diese waren nicht nur den tropischen Temperaturen geschuldet, konnten schließlich so einige T1 Bullis nach Deutschland gelangen und somit gerettet werden. Wer Interesse an dieser Aktion hat kann sich die passenden Sendungen auf you tube noch einmal ansehen.
Ob dieses Vorhaben Schluss endlich der ausschlaggebende Punkt für ihre T1 Projekte für die Ostwestfalen von Revell war, wage ich an dieser Stelle mal zu bezweifeln. Ich denke die wirtschaftliche Gründe haben an dieser Stelle wohl überwogen. Dass die Revellmitarbeiter von Anfang an mit dem Gedanken verschiedene Versionen als Bausatz auf den Markt zu bringen gespielt haben, kann man auf der Aufteilung der Bausatzteile erkennen. Ich packe nun man den Modellkarton aus und wir gehen dieser Sache nun gemeinsam auf den Grund:
Wir schlagen nun mal als erstes die Bauanleitung auf …
… und stellen fest:
Alle benötigten Bausatzteile sind auf 15 Spritzlinge verteilt. Die nicht benötigten Teile sind hier schwarz schraffiert. Es bleiben wirklich viele Teile für die Restekiste über. Des weiteren befinden sich 4 schwarze Gummi Reifen, einen Decal Bogen und unsere aufgeschlagene Bauanleitung in der typischen Revell Schachtel.
Die Farbangaben beziehen sich hier wieder auf das Haus eigenen Farbsystem:
Bei diesem Bausatz muss nur eine Farbe gemischt werden. Diese hat es aber in sich. Aus drei Farben soll ein Farbton werden und zwar eine der beiden Karosserie Farben:
Im Allgemeinen finde ich es auch etwas spannend was bei diesen Farborgien raus kommt aber ich bin mir sicher das man einen Farbton aus drei Farben nie wieder beim zweiten Versuch auf den Punkt genau anmischen kann. Wer hier nicht dieses Vorhaben angehen will kann auf das Farbsystem von der Firma Zero Paints zurück greifen. Diese hat die passende Farbkombi mit den beiden Karosseriefarben im Programm.
In der klar gegliederten Bauanleitung wird der Modellbauer in 56 Bauabschnitten zum Ziel geführt:
Der Decalbogen beinhaltet verschiedene Kennzeichen:
Unter anderem kann der T1 nicht nur in Deutschland sondern auch in den USA, Niederlanden, Schweiz, Belgien, Frankreich, Schweden, England, Österreich und in Italien angemeldet werden. Unter dieser südeuropäischen Sonne wurde auch dieser Decalbogen versatzfrei gedruckt.
Hier wurde auch an der Tachoscheibe und alle anderen wichtigen Schilder und Kennzeichnungen gedacht. Ob ich die weißen Decals für die seitlichen Flanken der vier Reifen verwende werde ich erst beim Bau entscheiden. Grazie sage ich doch da an unseren italienischen Freunden für ihre tolle Arbeit.
Als nächstes geht es den Reifen an den Kragen. Im allgemeinen sehen diese ganz ordentlich aus.:
Auf den Reifen ist leider kein Hersteller Logo verewigt dafür ist aber bei einem Reifen ein Riss auf der Flanke zu sehen. Vielleicht reicht es ja diese Seite so zu drehen so das dieser nicht nach außen im Sichtfeld zu erkennen ist. Sonst bin ich mit dem geliefertem zufrieden.
Kann ich das auch beim Revell Problemkind Chromspritzling so sagen? Eines vorweg, einen Riss habe ich nicht gesehen. Es ist ja im allgemeinem bekannt, dass Revell mit dem Chrom nicht spart. Hier ist es auch der Fall:
Bei den Radkappen ist es noch gerade im grünem Bereich. Bei den Scheibenwischer ist aber viel zu dick aufgetragen. Leider wirken die dadurch sehr spielzeughaft. Der Profi weiß sich ja auch hier zu helfen. Chrom runter und Farbe drauf.
Bei den transparenten Teilen gibt es wieder nichts zu meckern:
Hier bleibt auch noch genug für die Restekiste über. Materialdicke und Qualität, hier gibt es einen Daumen nach oben.
Oben im Text habe ich ja schon die Tatsache angesprochen, dass Revell mit ihrem T1 Konzept was größeres vor hat. Der Bausatz ist so aufgeteilt, das durch dem Austausch verschiedener Teile ein Bus oder ein Kastenwagen gebaut werden kann. Die Karosse wird jeweils aus verschiedenen Teilen zusammen gebaut:
In unserem Bausatz finden wir zum Beispiel auch Teile von der Kastenwagen Version, die wir nicht benötigen und somit unsere Restekiste weiter auffüllt. Auch können alle Türen und Klappen offen dargestellt werden. Diese Tatsache erleichtert die verschiedene Möglichkeiten zur Präsentation auf einem Diorama:
Was bei meinem Bausatz nicht so schön ist, dass Bausatzteil für den Boden und Motorabdeckung für die Busversion ist doch etwas verzogen. Warum das so ist kann ich nur vermuten. Vielleicht wurde es zu früh, im zu warmen Zustand, aus der Spritzform entnommen. Nichts schlimmes was mit Wärme nicht wieder korrigiert werden kann:
Wie bei den anderen aktuellen T1 Versionen aus dem Hause Revell hat auch dieser Kit ein Motörchen im Heckbereich. Den einen oder anderen Bulli habe ich schon auf den verschiedenen Ausstellungen, ja vor Corona gab es das, gebaut bestaunen können. Nach Angaben der Erbauer war die Passgenauigkeit völlig in Ordnung.
Komme ich zu meinem Fazit: Ob die Maße bei unserem T1 Bausatz zu 100% dem Original entsprechen kann ich nicht genau sagen. Die T1 Profis werden mit Sicherheit da eine bessere Aussage tätigen können. Von meiner Seite kann ich aber sagen das der gebaute Bulli ein tolles Modell ergibt. Ich denke das viele Modellbauer gleicher Meinung sind. Die Verkaufszahlen an T1 Bausätzen, die über den sprichwörtlichen Ladentisch gegangen sind, geben Revell Recht.
Man achte unbedingt auf Fahrer und Beifahrerin auf der Kartonillustration: Erkennen unsere Leser den (tschechischen) Politiker und die (italienische) Schauspielerin?
Zwei weitere Kastenwagen Versionen stehen in Bünde schon in den Startlöchern. So macht nachlegen wirklich Spaß und nicht nur warm.
Erhältlich ist der Bausatz im online-shop von Modellbau König.
Bleibt mir schön gesund und unserem gemeinsamen Hobby schön treu.
Heinz Behler, Modellbaufreunde Borgentreich und Modellbaustammtisch Recklinghausen