Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / Revell

Mit unserem neuesten Werkstattbericht zeigt Ralf Nies, dass er nicht nur schöne Bausatzvorstellungen schreiben kann, sondern die Kits auch wunderbar in Szene zu setzen versteht …

Liebe Modellbau-Freunde!

Bevor ich mit dem Dioramen-Bericht anfange, möchte ich kurz mit euch über Perfektion und Fehler reden. Meiner Meinung nach gibt es keine Perfektion. Es gibt nicht so gute Modelle und Dioramen und es gibt gute und natürlich auch sehr gute Arbeiten. Dies liegt aber auch größtenteils im Auge des Betrachters. Ich persönlich würde nie von mir behaupten, perfekt zu sein. Wer behauptet, beim Modellbau noch nie Fehler gemacht zu haben, der lügt.

Schluss mit der Philosophie! Jetzt geht’s ans Bauen!

Die Originalverpackung …
Bandai-Revell-C3PO-und-R2D2-1 Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / Revell… beinhaltet die beiden Protagonisten:
Bandai-Revell-C3PO-und-R2D2-2 Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / Revell Der Zusammenbau war relativ einfach:

Positiv an diesen Modellen finde ich, dass beide Figuren in einem leicht metallischen Farbton geliefert wurden, sodass sie farblich den originalen Figuren aus dem Film sehr ähneln.

Nun brauchen auch R2D2 und C3PO eine des Originalfilms naheliegende Umgebung, damit sie sich auch wohlfühlen 😉

Für den Hintergrund wollte ich zunächst die Originalbilder aus dem Film verwenden. Die Qualität dieser Bilder war jedoch zu schlecht, sodass ich auf ein Wüstenlandschaftsbild aus dem Internet zurückgreifen musste:

Durch die Platzierung der Figuren konnte ich die Größe des Sockel-Rahmens ermitteln. Daraufhin fertigte ich einen Sockel in der entsprechenden Größe aus MDF an:
Bandai-Revell-C3PO-und-R2D2-9 Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / Revell Als Untergrund wählte ich eine Depafit-Platte, die die besondere Eigenschaft hat, dass man sie mit einem Cuttermesser schneiden kann bzw. mit herkömmlichen Schleifpapier schleifen kann:
Bandai-Revell-C3PO-und-R2D2-10 Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / RevellFür das Rückwandbild ließ ich auf der Rückseite des Dioramas eine Aussparung, damit diese dort später eingefügt werden kann. Zur Modellierung der Wüstenlandschaft leimte ich kleine Depafit-Stücke übereinander. Damit sie nicht verrutschten, fixierte ich sie mit Nadeln, die nach dem Trocknen wieder entfernt wurden. Dieses Verfahren wiederholte ich mehrere Male, bis die gewünschte Größe und Form erreicht war:

Um eine harmonische Wüstenlandschaft darzustellen, bearbeitete ich diese grob mit einem Cuttermesser. Anschließend wurden die Formen mit einem groben Schleifpapier bearbeitet, um die Kanten abzurunden:

Nun zur Oberflächenbearbeitung …

Um Stabilität zu erreichen und kleinere Löcher zu schließen, trug ich ein Gemisch aus gesiebter Erde, Wasser und Leim mit dem Pinsel auf die Oberfläche auf. Manche Modellbauer benutzen hierzu auch Gips oder Modelliermasse:

Damit das Diorama farblich zum Hintergrundbild passt, habe ich in mehreren Versuchen mit der Airbrushpistole verschiedene Acrylfarben ausprobiert. Als Nächstes strich ich die Oberfläche mit Leim ein und ließ Sand durch ein Teesieb rieseln, um nur feine Sandkörner auf das Diorama zu bekommen:

„Der große Zusammenbruch“
Jetzt kommt der spannende Moment, wo der Elefant sein Wasser lässt? Scherz beiseite! Nun habe ich festgestellt, dass ich Einiges falsch gemacht habe. Leider habe ich vor Aufregung vergessen, von den folgenden Abläufen Fotos zu machen.

Der Sand wollte sich nicht wirklich mit dem Leim verbinden und es entstanden teilweise kleine Plättchen. Man muss sich diese vorstellen wie kleine Eisschollen. Nun habe ich versucht, die losen Plättchen zu entfernen. Dabei ist mir aufgefallen, dass selbst der Leim nicht auf der Acryloberfläche gehalten hat. Nun habe ich versucht, den Leim von der Oberfläche zu entfernen und dabei sind mir einzelne Stücke des Modells aus der Grundplatte gerissen. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten: entweder das Modell retten und die Schäden reparieren oder es zu vernichten. Ich entschied mich zum Vernichten. Den Sockel-Rahmen aus MDF wollte ich eigentlich behalten. Leider hielt er der Bearbeitung durch den Spachtel nicht stand. Soviel zum Thema „Perfektion“.

Der Aufbau erfolgt in den gleichen Schritten wie am Anfang beschrieben. Lediglich der Holzsockel wurde aus Buche gefertigt und die späteren Sanddünen aus Styropor:

Sanddünen 2.0

Dieses Mal wurde die Oberfläche zum Testen nicht mit Acrylfarbe eingesprüht. Aus Fehlern lernt man! Nun wurde der Sand mit Wasser und Leim vermischt und mit einem Pinsel aufgetragen.
Um die Fahrrinnen für R2-D2 darzustellen, habe ich dieses Sandgemisch nach und nach mit einem kleinen Pinsel fein aufgetragen. Um die Fußspuren von C3-PO darzustellen, habe ich ihn einfach mit seinen Füßen in das flüssige Gemisch gedrückt. Da sich beim ersten Hineindrücken der Füße das Rillenprofil mit dem Sandgemisch zugesetzt hatte, fehlte bei den weiteren Abdrücken das Rillenprofil. Dieses habe ich mit einem sehr feinen Pinsel aufgetragen:

Um das Hintergrundbild mit dem Diorama zu verbinden erstellte ich eine Farbauswahl – hierzu strich ich verschiedene Farben, die zu dem Hintergrund passen könnten, auf ein Blatt Papier, um zu sehen, welche Farbe am Besten passen könnte:
Bandai-Revell-C3PO-und-R2D2 Werkstattbericht: C3PO und R2D2 in 1:12 von Bandai / RevellNachdem die drei naheliegendsten Farben gefunden waren, erstellte ich einen Testuntergrund, den ich mit den drei Farben geairbrusht habe.
Also konnte ich endlich mein Diorama in den passenden Farben airbrushen. Natürlich in verschiedenen Farbstufen. Die Höhen ein wenig heller und die Tiefen ein wenig dunkler:

Um das Diorama lebendiger wirken zu lassen, fehlte es noch an trockenem Gestrüpp und Gras. Für das Gestrüpp verwendete ich Tannenwurzeln die ich zuvor aus dem Wald besorgt, gewaschen und getrocknet habe. Das Gras habe ich von der Firma NOCH (95710 Feldgras Erntegold ). Es brauchte nur noch zugeschnitten und aufgeleimt werden:

Oben seht ihr nun mein fertiges Diorama aus drei verschiedenen Positionen fotografiert.

To be continued ….
Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich