Super Detaillierung!
Feinste Gravuren!
Überzeugende Passform!
Jede Menge After-Market-Produkte!
Nein, von alledem kann bei dem einzigen 48-er Bausatz des sehr beliebten Schulflugzeugs der 30-er Jahre mit hervorragenden Kunstflugeigenschaften, das bevorzugt an Jagdfliegerschulen verwendet wurde, nichts berichtet werden.
Dieser Short-Run Bausatz, der vorher von HiPM und später dann auch von Attack Hobby Kits herausgegeben wurde, ist doch eine sehr rudimentäre Angelegenheit, aber eben auch die einzige Möglichkeit, nach diesem Vorbild ein 48-er Modell zu realisieren. Im stabilen Karton mit reichlich Platz in der Höhe …
…befindet sich ein gut verpackter Beutel mit einem! Spritzast, einer Ätzplatine, dem Decalbogen, einem Filmbogen und der Bauanleitung.
Wie schon geschrieben, gibt es nur einen Spritzast, der auch die Herkunft von HiPM noch nachweist:
Die Form hat, wenn sie mal besser war, mächtig gelitten, alle Teile, wirklich alle, müssen von Gussgrat befreit und gründlich nachbearbeitet werden. Größtes Teil ist die Tragfläche, die aus der durchgehenden Unterseite und zwei Oberseitenteilen zusammengefügt werden. Aufnahmelöcher sind vorhanden und Klebeflächen sind gut markiert. Die Tragfläche muss aber komplett nachbearbeitet und verschliffen werden:
Für das Höhenleitwerk gilt das gleiche:
Der Rumpf ist etwas besser und hat sogar einige schöne Details. Der Stahlrohrumpf mit Metallbeplankung vorne wird ganz brauchbar dargestellt. Er muss aber ebenfalls beträchtlich nachbearbeitet werden. Die Motorhaube hat einige Öffnungen; hier wird innen noch ein Ätzteil eingesetzt, dass ein wenig den Eindruck eines vorhandenen Motors vermittelt:
Die Stiele, Fahrwerkverkleidungen und auch der Innenrahmen für das Cockpit ebenso wie der Propeller sind ebenfalls mit sehr viel Grat ausgeführt. Auch hier ist also viel Versäuberungsarbeit angesagt:
Die kleine Ätzteilplatine enthält Teile für das Instrumentenbrett und das Gurtzeug, einen Rahmen für den Windschutz, die Visieranlage (die Stösser war überwiegend mit zwei MG-17 ausgerüstet, die im Bausatz durch zwei „Knubbel“ unbrauchbar nachgebildet sind und ersetzt werden sollten), einen Einstiegbügel und das og. Teil für den Motorraum (Nr. 5). Sie ist recht gut gelungen:
Die angesprochenen „Knubbel“:
Die Klarsichtfolie für die Instrumente und die Windschutzverglasung gehört dann direkt dazu:
Der Decalbogen enthält die großen Markierungen und ein paar Verbandsabzeichen. Der Bogen macht einen guten Eindruck. Ein Hersteller ist nicht angegeben:
Die Bauanleitung ist beim Durchblättern etwas unstrukturiert, da die Farbprofiles irgendwie dazwischen geschoben wurden. Der Inhalt ist aber in Ordnung.
Einer Übersicht über den Bausatzinhalt …
… folgt dann die Bauanleitung, die weder Probleme noch Überraschungen bereithält. Farbangaben sind eingelinkt und nennen die generischen Bezeichnungen und passende Produkte von Revell, Tamiya und Humbrol. Ein ganz gut geplantes Cockpit und eine kleinteilige Auspuffanlage – muss aufgebohrt werden – sind positiv zu erwähnen. Zur genauen Positionierung der Flächen und des Fahrwerks sind frontale Zeichnungen enthalten;:
Die Lackierungs- und Markierungshinweise für vier Varianten in drei unterschiedlichen Lackierungen sind mit Vier-Seiten-Ansichten und zusätzlicher Angabe auch der RLM-Nummern sehr umfangreich und gut gelungen. Da lässt sich was finden!
Hier ist also mal richtig der Modellbauer gefordert. Man bekommt dann für die viele Versäuberungs- und Schleifarbeit ein sehr seltenes Modell auf den Tisch. Spanndrähte habe ich auf keinem Foto feststellen können, die Bauanleitung sieht auch keine vor. Das scheint also in Ordnung zu sein und erleichtert die Fertigstellung dann doch noch etwas.
Irgendwie ist so ein Bausatz mal etwas außergewöhnlich und eine schöne Herausforderung. Ich für meinen Teil habe ihn gleich angefangen und ich werde ihn auch fertig machen.
Erhältlich ist zurzeit wohl nur noch die Ausgabe von Attack bei Modellbau König. Also mal ran!
Hermann Geers, Wietmarschen