Boeing 747-400 „Ed Force One“ 1:144 Revell (#04950)

Seit mehr als 40 Jahren bilden die Urgesteine von „Iron Maiden“ eine der wichtigsten und wegweisensten Formationen des Heavy Metal. Es dürfte wohl keinen Metaller geben der noch nie zu Gassenhauern wie „Number of the Beast“ oder „Fear of the Dark“ den Arm samt „Pommesgabel“ in die Luft gereckt hat um den Text mehr oder weniger nüchtern mit zugröhlen.

Neben seinem Job als Sänger ist Bruce Dickinson auch als Pilot tätig und flog die Band bereits 2011 auf der „The Final Frontier“ Tour in  einer Boeing 757-200 um die Welt. Auf der diesjährigen „The Book of Souls“ Tour benötigte die Band eine größere Maschine und erwählte eine 747-400 zur aktuellen „Ed Force One“. Da Revell die Formen für dieser Maschine bereits seit 1993 im Bestand hat lag es aus Marketinggründen eigentlich auf der Hand den Formen ein Decalsheet zu spendieren mit dem sich „Maiden-Fans“ ihre eigene „Ed Force One“ bauen können. EdForceone Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)

Das Vorbild

Bevor wir mir dem Review beginnen sollten wir nächst erklären woher der Name „Ed Force One“ stammt.

Die Band verfügt seit ihren Anfängen über das Maskottchen „Eddie“. Hierbei handelt es sich um eine Art Zombie, der auf allen Albumcovern und den meisten Singles zu finden ist. Hierbei wird die Darstellung von Eddie jeweils thematisch in den Kontext des Albums oder Songs mit eingebunden. So finden wir ihn auf dem Cover zu „Aces High“ z.B. als Pilot in einem Spitfire-Cockpit oder bei dem Song „Tailgunner“ in einem MG Turm eines Bombers im zweiten Weltkrieg.

Kombiniert man nun den Namen der Maschine des US Präsidenten „Airforce One“ mit dem Namen von „Eddie“ erhält man „Ed Force One“.

Ein kleines, aber wichtiges Detail zur der Maschine : Am 12.03.16 wurde die Maschine auf einem Flughafen in Chile beim Rangieren an den linken Triebwerken beschädigt und mussten repariert werden.

Am 17.06.16 hatten Iron Maiden dann ihren letzten Flug in „Ed Force One“ zu ihrem Auftritt in Göteborg, Schweden.

Der Bausatz

Um es gleich vorweg zu nehmen : Auch wenn die Maschine „nur“ im Maßstab 1:144 gehalten ist sind die Maße beträchtlich. Die Länge beträgt ganze 49 cm und die Breite immerhin noch 44,6 cm. Da sollte man vor dem Bau nochmal die Maße der eigenen Vitrine gegen prüfen.

Wie bereits erwähnt finden sich die Formen der 747-400 bereits seit 1993 im Fundus von Revell.

Rumpfhälften

Die beiden riesigen Rumpfhälften dominieren den ersten Blick in die Schachtel. Hier fällt schnell auf, dass man vor knapp 25 Jahren die Angüsse noch etwas „kräftiger“ gestaltete als man es heute tun würde. Die Gravuren könnten etwas knackiger sein, gehen aber im Großen und Ganzen noch in Ordnung.

Rumpf Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)
Einige Bereiche in denen sich Fenster im Rumpf befinden könnten (je nach genauem Vorbild) sind lediglich mit einer recht dünnen Plastikschicht geschlossen und können somit recht einfach geöffnet werden, was bei der „Ed Force One“ auch notwendig sein wird.

Höhenruder

Die Höhenruder liegen an einem extra Gussast bei. Auch hier kann man das Alter des Bausatzes erahnen, da die Passstifte zum Teil unter Gussgrat verschwinden und die Angüsse ebenfalls als „massiv“ zu bezeichnen sind.

A Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)

Es ist nicht vorsehen die Höhenruder eingelenkt darstellen zu können.

Tragflächen

Bei den Tragflächen führt sich erwartungsgemäß das bereits gewonnene Bild weiter fort: Brauchbare Gravuren mit massiven Angüssen.

B Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)
Die Landeklappen lassen sich nicht beweglich darstellen.

Kleinteile

An einem einzelnen Gußast finden wir dann diverse Kleinteile für Triebwerke und Fahrwerk. Je nach Wunsch lässt sich die Maschine entweder mit ausgefahrenem Fahrwerk im Stand, oder eingefahrenem Fahrwerk im Flug darstellen.

C Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)
Die Detaillierung der einzelnen Bauteile hier und dort etwas feiner ausgeführt sein, geht aber im Großen und Ganzen noch in Ordnung.

Klarsichtteile

Auch an den Klarsichtteilen findet sich deutlicher Gussgrat. Hier dürfte gefühlvolles Schleifen und Einpassen notwendig werden.

Klarsichtteile Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)
Decals

Entlockte der bisherige Blick auf den Bausatz eher das Urteil „Mittelmaß“, so lässt der von DACO entworfene und gedruckte Decalbogen, der eine Größe von 33,5 cm auf 11,5 cm erreicht, den Betrachter mit der Zunge schnalzen. DACO hat hier wirklich an sämtliche Markierungen des Originals gedacht.

Decals Boeing 747-400 "Ed Force One" 1:144 Revell (#04950)
Die Druckqualität von „Eddie“ für das Seitenruder ist einfach nur atemberaubend ! Die Namen der Städte die auf der Tour besucht werden können ohne Probleme gelesen werden.

Anleitung

Die Anleitung natürlich im „neuen“ Stil von Revell gehalten und leicht verständlich. Die Farbangaben beziehen sich natürlich auch auf das Revell-Sortiment. Immerhin muss nur eine Farbe selbst zusammen gemischt werden.

Eingangs hatten wir ja bereits erwähnt, dass die Maschine am 12.03.16 beim Rangieren beschädigt wurde. Nach der Reparatur war dies der Maschine noch in sofern anzusehen, dass die Front der Cowling des äußeren Triebwerks auf der linken Seite in „Boeing Grey“ lackiert war, und nicht wie vorher in weiß.

Dieses kleine Detail hat Revell auch in die Anleitung mit einfließen lassen : Respekt !

Fazit:

So funktioniert gutes Marketing! Der Wein in den Schläuchen ist zwar nicht mehr der Jüngste, in der richtigen Verpackung freut man sich trotzdem auf das Tröpfchen. Der Decalbogen von DACO ist definitiv der Dreh- und Angelpunkt des Bausatzes. Und wenn man dann noch sieht, dass auch der Zustand der Maschine vor und nach der Beschädigung in der Anleitung berücksichtigt werden, so könnte man einen bei Revell bzw. DACO hätte ein echter Fan an dem Projekt mitgearbeitet. Klar, der Bausatz braucht etwas mehr Arbeit und wahrscheinlich das eine oder andere Quäntchen an Spachtelmasse, aber mit dem richtigen Soundtrack dürfte auch das eine Menge Spaß machen.

Für Maiden Fans unter Modellbauern ein definitives „Must Have“ !

Erhältlich bei Modellbau König

Kleiner Hinweis: Wer bislang einen Besuch der Tour versäumt hat, hat noch eine Chance die Band 2017 in Deutschland zu sehen :

  • 24.04.17, Oberhausen König-Pilsener-ARENA
  • 25.04.17, Oberhausen König-Pilsener-ARENA
  • 02.05.16, Hamburg Barclaycard Arena

Wir empfehlen die Karten zügig zu ordern, da die Konzerte recht schnell ausverkauft sein dürften.