Die CF-188A ist die kanadische Version der F/A-18. Insgesamt 138 Maschinen wurden an Kanada geliefert, davon 98 Einsitzer und 40 Zweisitzer. Der Bausatz von Kinetic im klasischen Quarterscale zeigt eine sehr markante Farbvariante des RCAF Demo Teams …
In der schön gestalteten Box mit einem Vorbildfoto der Maschine finden sich insgesamt 10 Gußrahmen, der Rumpf als seperates Teil sowie eine PE-Platine mit ca. 20 Teilen, insgesamt also knapp 300 Einzelteile.
Beginnen wir mit dem Rumpfsegment.
Die Qualität ist sehr gut. Die Details sind fein wiedergegeben, die Gravuren für meinen Geschmack weder zu fein noch zu dominant. Sinkstellen oder sichtbare Auswerfermarken habe ich nicht finden können.
Der nächste Spritzling enthält die großen Teile, also Rumpf mit angegossenen Tragflächenteilen, sowie die Unterseiten der Tragflächen und die Höhenruder.
Auch hier überzeugt die Qualität.
Die feinen Klappen sind toll umgesetzt, die kleinen Öffnungen ohne Grat.
Das Cockpit geht absolut in Ordnung für meine Ansprüche. Mit sorgfältiger Bemalung wird man Zurüstteile nicht vermissen.
Die Seiten des Sitzes sind ebenfalls sehr detailiert wiedergegeben.
Die Seitenruder mit den angedeuteten Scharnieren und vor allem: Ohne Sinkstellen am unteren Teil! Die findet man dort gerne mal bei anderen Kits.
Auch das bei der CF-188 ja sehr komplexe Hauptfahrwerk ist sehr ordentlich gestaltet. Der wirklich sehr feine Grat ist kein Problem und leicht zu beseitigen.
Die Antennen im Leitwerk sind ebenfalls sehr realistisch gemacht. Das gilt auch für die aufgesetzten Panels.
Die nächsten beiden Fotos zeigen, daß die Tragflächenspitzen auch wie beim Vorbild angeklappt dargestellt werden können.
Die Lufteinlässe gewähren Einblick bis zum ersten Turbinenrad.
Ein Genuß: Die Schächte für das Hauptfahrwerk.
Die Noozles sind jetzt nicht unbedingt übertrieben detailiert, aber durchaus sehr gut brauchbar.
Die Cockpitwanne mit den Bedienelementen.
Auch das Bugfahrwerk kann sich sehen lassen. Die Zugstange für Katapultstarts ist nur eingeklappt dargestellt, was aber bei einer Air Force-Maschine auch nur konsequent ist.
Die Triebwerkseinlässe sind von der Form her sehr gut getroffen.
Die Außenlasten werden für die Demo-CF-188 eigentlich nicht unbedingt benötigt.
Die zweiteiligen Einlässe bringen erfahrungsgemäß Spaß beim Schleifen, aber nachdem ich mal bei einer Hasegawa F-18 nahtlose Resin Intakes eingebaut habe, ist mir alles lieber als das. Einmal und nie wieder. 😉
Reifen und die wunderbar gemachten Felgen sind getrennte Teile und erleichtern damit die Lackierung.
Die Waffenschlösser für die Pylone:
Die Klappen lassen sich alternativ gerade oder angelenkt darstellen, dafür liegen die Scharniere in zwei Versionen bei.
Die Lufauslässe haben eine markante, aber durchaus stimmige Struktur. Die Auswerfermarken sind hingegen nicht unbedingt lustig.
Die Klarsichtteile sind transparent und schlierenfrei, die Form ist gut wiedergegeben. Kleines Manko ist die Trennnaht auf der Haube, aber das ist wirklich gar kein Aufwand, die zu beseitigen. Wenn dafür die Form korrekt ist, nehme ich das liebend gerne in Kauf.
Die Fotoätzteile sind sinnvoll gewählt und sauber gearbeitet. Das Material ist etwas hart, aber bis auf die Gurte und die Halterung für das HUD ist ja nichts zu biegen, und die Teile kann man ggf. auch einfach ausglühen und damit geschmeidiger machen.
Die Anleitung ist schnörkellos, klar, übersichtlich, kurz gesagt: Einfach gut! Kleines Manko sind die Farbangaben ausschließlich für das MIG-Sortiment, aber immerhin liegt eine Vergleichstabelle für die Sortimente von Vallejo, Tamiya, Gunze und Humbrol bei.
Hier einmal komplett zum Durchblättern.
Das Farbschema ist nicht ohne, darum sollte man sich die beiden Seiten auch in Ruhe zu Gemüte führen. Die rote Basisfarbe ist übrigens gar nicht so leicht aufzutreiben, aber im Sortiment von Italeri gibt es unter der Bezeichnung „Gloss Red“, Art.-Nr. 4605AP, den passenden Farbton „Gloss Italian Red FS 11302“. Nett sind übrigens die 1:1 gedruckten Schablonen für das Ausschneiden des Abklebebands.
Die Decals stammen aus dem Hause Cartograf, was für mich qualitativ bisher immer gleichbedeutend mit „Perfekt!“ ist. Und auch in diesem Fall begeistert mich der exzellente, superfeine Druck und vor allem die butterweichen Übergänge der Sonderlackierung, ohne störende Raster. TOP!!!
Unbedingt empfehlen möchte ich noch die passende Eduard Express Mask.
Fazit:
Ein toller Bausatz, der nach Berichten im Internet eine gute Passgenauigkeit hat und damit leichter zu bauen sein dürfte als die etwas zickige Hasegawa F-18. Die Details sind sehr schön, die Gußqualität bis auf die Auswerfermarken an den Triebwerksteilen top. Wenn überhaupt, dann würde ich auf dem Zubehörmarkt bestenfalls nach alternativen Triebwerksauslässen suchen.
Ich kann nur sagen:
Absolut empfehlenswert!
Gekauft habe ich den Bausatz bei Aero Spezial.
KlausH