He 111H-8 Paravane (Ballonabweiser und Kabelschneider) in 1:48 von ICM # 48267

ICM ergänzt sein Angebotsspektrum immer wieder um spezifische Ausgaben mit einigen neuen Teilen und kreiert damit bestimmte Ausrüstungsversionen. Wie schon bei der Ju 88 so wird auch in diesem Falle der bereits gut bekannte Bausatz um die Teile für eine Vorrichtung ergänzt, die einen Durchbruch durch Sperrballons ermöglichen sollte, indem deren Befestigungskabel zum Tragflächenende beiseitegeschoben und dort abgeschnitten wurden. Das Deckelbild gibt dazu eine beeindruckende Darstellung …
Den Bausatz der He 111 hatten wir in verschiedenen Varianten hier schon mehrfacht vorgestellt:
https://www.kitreviewsonline.de/heinkel-he-111-h-6-north-africa-in-148-von-icm-48265/

https://www.kitreviewsonline.de/heinkel-111-h-20-in-148-von-icm-48264/

https://www.kitreviewsonline.de/heinkel-he-111-h-3-romanian-af-in-148-von-icm-48266/

Im bekannt superstabilen ICM-Karton finden sich zwei Verpackungen mit Spritzästen, darin die Klarsichtteile nochmals für sich sicher verpackt. Weiterhin einen größeren Decalbogen und die Bauanleitung. Also der bekannte Umfang der ICM-Grundbausätze:
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An einer Kartonseite sind die drei aus dem Bausatz möglichen Farb- und Abzeichenvarianten nebeneinander abgebildet. Sie unterscheiden sich im optischen Eindruck schon deutlich:
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Da die Ausführung H-8 aus älteren H-3 und H-5 umgebaut wurde, haben wir in den obigen Vorstellungen die Spritzäste für das Flugzeug ohne den Abweiser bereits vorgestellt, die sich weiterhin in der seinerzeitigen Qualität präsentieren. Kommen wir daher unmittelbar zu den Ergänzungsteilen für die Zusatzausstattung und zu den neuen Besonderheiten beim Zusammenbau.

Am Spritzast K sind alle neuen Teile versammelt:
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Es gibt hier den im Original sehr massiven zentralen Träger, der unter dem Rumpf befestigt ist. Leider ist hier eine Auswerfermarke an ungünstiger Stelle vorhanden:
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Die kurzen äußeren Träger sind nebeneinander vorhanden und präsentieren die gebogenen Rohrenden, die in selbst nachgebohrten Löchern in den Tragflächen zu verkleben sind. Das verspricht eine sehr gute Stabilität der Konstruktion:
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Die dann etwas längeren inneren Träger beanspruchen dann etwas mehr Platz am Spritzast:
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Die beiden sehr langen Teile für den eigentlichen Abweiser befinden sich dann unten und oben am Spritzast. Die Befestigungsteile an den Tragflächenvorderkanten und in der Spitze sind komplett mit angespritzt. Bei den äußeren Befestigungen sind die Kapphaken ebenfalls schon vorhanden:

Nachfolgend ziehen wir mal die Beschreibungen für die Montage des Abweisers aus dem Bauanleitung heraus, um den Umfang der zu erledigenden Arbeiten an den Bausatzteilen zu erläutern. In den Baustufen 61 und 62 werden die Vorarbeiten an den unteren Tragflächenschalen erläutert. Hier müssen einige Löcher gebohrt werden, die Durchmesser der Bohrer und die Positionen für die Löcher sind genau bis auch den Zehntelmillimeter bezeichnet. Hier kann man wohl am besten die betreffende Fläche mit durchsichtigem Klebefilm überkleben und die Positionen für die Bohrungen mit einem sehr feinen Stift markieren. Dann kann man noch einmal nachmessen, die Bohrung leicht mit einem geringeren Durchmesser vorbohren und dann die finale Bohrung im endgültigen Durchmesser vollenden. An den Tragflächen müssen weiterhin an den Vorderkanten weit außen direkt vor den Randbögen Ausschnitte hergestellt werden:
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In den Baustufen 85 und 86 gilt es, die gleichen Vorbereitungen an den oberen Tragflächenschalen auszuführen. Die Ausschnitte in den Tragflächenvorderkanten müssen dann beieinander liegen:

Die Montagen der Bausatzteile für den Abweiser sind in den Baustufen 127 und 128 erläutert. Zunächst geht es um die zentrale Strebe unter dem Rumpf, für die ich die Beschreibung für die notwendige hintere Bohrung in der Anleitung nicht gefunden habe. Nach der Darstellung in Stufe 127 lässt sich dieser Punkt jedoch auch anhand der Gravuren bestimmen. Hier dürfte auch ein Bohrerdurchmesser von 1,0 mm passen. Die Streben an den Tragflächen dürften einfach zu montieren und zu verkleben sein.

In der Baustufe 128 geht es dann um den eigentlichen Abweiser, dessen beiden Teile in der Spitze an der zentralen Strebe, den zurücklaufenden Tragflächenstreben und den oben beschriebenen Ausschnitten aus den Tragflächenvorderkanten zu verkleben sind:
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Die Gesamtkonstruktion sieht dann so aus:
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Insgesamt sind damit die Vorarbeiten die eigentliche Herausforderung. Die Montage ist dagegen recht einfach umzusetzen.

Zur vollständigen Übersicht gibt es an dieser Stelle noch einmal die komplette Bauanleitung:

Den Lackierungs- und Markierungshinweisen widmen wir uns besonders, doch zunächst noch der Decalbogen. Hier ist in der gewohnten ICM-Qualität alles auf einem Bogen zusammengefasst. Am oberen und unteren Rand sind die Decals für die Instrumente und eine Auswahl an Wartungs- und Hinweismarkierungen versammelt. In der Mitte des Bogens finden sich die Markierungen für die drei möglichen Varianten:
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Die erste Möglichkeit fällt durch die komplett gelben Kennbuchstaben des Stammkennzeichens PB+PD am Rumpf auf (die auch in Schwarz an den Tragflächenunterseiten zu sehen sind). Das ist schon sehr selten und auch auffällig. Wenig auffällig ist dagegen die Standardlackierung der He 111 mit RLM 65 an den Unterseiten und der Segmenttarnung aus RLM 70 und RLM 71 an den Rumpf- und Oberseiten. ICM führt dieses Flugzeug bei einer „Unbekannten Einheit“. Nun, da kann in der Stammkennzeichendatei doch gefunden werden, dass es sich um eine ursprüngliche He 111H-5 mit der Werknummer 3938 gehandelt hat, die im März 1941 zur Erprobung der Kabelschneideranlage (ich würde mal sagen, in Rechlin darf wohl vermutet werden) genutzt wurde (vielleicht war es gar die Erste), im August 1941 dann zur II. Gruppe KG 55 und später im Juli 1942 zur IV. Gruppe KG 55 zählte:
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Mit der gleichen Standardlackierung gibt es als Möglichkeit B eine Maschine des Kampfgeschwaders 27 mit dunkelgrüner Lackierung auch an den Unterseiten der Tragflächen hinter den Fahrwerkgondeln und an den Tragflächenvorderkanten auch unten heruntergezogener Oberseitenlackierung:
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Möglichkeit C hat dann schwarz nachgetarnte Unterseiten ohne dortige Kennzeichen. Auch die Balkenkreuze an den Rumpfseiten und auf den Tragflächen sind auf den ursprünglich weißen Bereichen nachgetarnt. Hierfür sind entsprechende Decals vorhanden:
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Aus dem besten marktverfügbaren Bausatz für die He 111 in diesem Maßstab entsteht damit mit allerhand notwendiger Arbeit (nichts für Anfänger wegen der Vorarbeiten an den Bausatzteilen für die Montage des Abweisers) die markante Version mit dem Abweiser, die schon auf jedem Ausstellungstisch schon sehr auffällig ist. Dieser Bausatz ist damit für Freunde des ganz besonderen Blickfangs eine ganz besondere Empfehlung. Für andere Modellbauer allerdings auch.

Erhältlich bei Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen