Heinkel He111 H-6 Motörhead „Bomber“ Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Lange hat es gedauert, aber endlich war es uns möglich eine der begehrten motörhead Heinkels von Airfix zu ergattern! It’s a Bomber ! It’s a Bomber!

1979 brachten motörhead ihr drittes Studioalbum namens „Bomber“ auf den Markt. Für das Artwork wurde Adrian Chesterman angeheuert, der sich für das Cover von einer deutschen Heinkel 111 während der Luftschlacht um England inspirieren lies. Thematisch passte dies sowohl für den Namen des Albums als auch zu dem entsprechenden Titletrack wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Auf dem Cover ist eine komplett in schwarz gehaltene Heinkel 111 zu sehen auf deren Seite das bekannte motörhead  Logo (auch als „Snaggletooth“ oder „Warpig“ bekannt) zu sehen ist. Die Heinkel wurde ergänzt um einen Geschützturm unter dem Cockpit. Während „Fast“ Eddie Clarke offenbar als Pilot fungiert bedient Lemmy Kilmister das bei der Heinkel 11 tatsächlich vorhandene Bug MG und Phil „Philthy Animal“ Taylor besetzt den unteren Geschützturm mit Doppel MG, der der Phantasie von Adrian Chesterman entsprang. Vermutlich wurde der Geschützturm hinzugefügt um genug Raum für die Darstellung der 3 Bandmitglieder zu erhalten. Kenner der Heinkel 111 werden sich noch über weitere Details wundern wie z.B. die Position der externen Bombenschlösser oder die Doppel MG an den anderen MG Ständen.

Airfix hat sich nun diesem klassischen Album angenommen und eine Heinkel 111 H-6 mit passenden Decals versehen. Gleich vorab: Bei dem Bausatz handelt es sich um eine originalgetreue Heinkel 111, d.h. z.B. der Geschützturm von Phil „Philthy Animal“ Taylor ist nicht vorhanden. Durchaus schade, aber aus finanzieller Hinsicht verständlich, da eine Anpassung des Bausatzes an die Freiheit von Adrian Chesterman eine neue Form bedeuten würde.

Detail am Rande: Um die Lichteffekte auf dem Cover korrekt zu imitieren griff Adrian Chesterman zu einem kleinen Trick: Er nahm sich eine Heinkel 111 von Airfix und lackierte dieser schwarz um die Lichteffekte zu studieren  – Somit schließt sich quasi der Kreis.

Sideview Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Mit dem Bausatz den Adrian Chesterman 1979 verwendete hat der uns vorliegende Bausatz aber recht wenig zu tun, da die Grundformen aus dem Jahre 2015 stammen.

Übrigens: Die Auf der Boxart gezeigte Schallplatte ist leider nicht im Bausatz enthalten.

Gussast A

Am Gussast „A“ finden wir die Tragflächen, Höhenruder und die Hauptreifen der Heinkel 111.

A Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Sehr schön geraten sind die feinen Gravuren. Absolut angenehm und auf der Höhe der Zeit! Die Gussqualität ist ebenfalls fehlerfrei.

Gussast B

Am Gussast „B“ gibt es insbesondere die beiden Hälfte des Rumpfes, sowie Teile des Cockpits und Trennwände.

B Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Auch beim Innenleben hat sich Airfix sichtlich Mühe gegeben und ist sich der guten Einsehbarkeit des Cockpits offenbar bewusst.  Auch hier keine Spur von Sinkstellen oder sichtbaren Auswerfermarkern.

Gussast C

Gussast „C“ verfügt über das Mittelteil zwischen den beiden Tragflächen sowie Steuerflächen und Landeklappen.

C Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Nebenbei bemerkt hat Airfix den Bausatz so gestaltet, dass sämtliche Steuerflächen als einzelne Bauteile beiliegen – sehr erfreulich!

Gussast D

Nachdem wir die charakteristischen, großen Bauteile die die Form der Heinkel ausmachen nun soweit gesehen haben geht es mit diversen Kleinteilen weiter.

D Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Ok, die 3 Figuren die Airfix hier mitliefert haben nicht wirklich eine Ähnlichkeit mit den 3 Jungs von motörhead, aber das wäre auch etwas zu viel verlangt. Sämtliche Kleinteile sind sauber gegossen und zeigen keine Spur von Gussgrat.

Gussast F

Weitere Kleinteile gibt es am letzten Gussast aus grauem Polystyrol „F“, der uns insbesondere die Luftschrauben und Motorgondeln bringt. Die Torpedos sind für eine andere Version der Heinkel, sind aber in der Grabbelkiste ein gern gesehener Gast.

F Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Auch hier zeigen sich Details und Gussqualität absolut auf der Höhe der Zeit und ohne jeglichen Fehl und Tadel.

Klarsichtteile

Der Gussast mit den Klarsichtteilen zeigt sich recht umfangreich. Immerhin haben wir es ja auch mit einer Heinkel 111 zu tun.

Klarsichtteile Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Im Prinzip ist die Qualität hier ganz in Ordnung, nur haben sich in unsere Ausgabe ein paar ärgerliche Einschlüsse in die Klarsichtteile eingeschlichen.

Decals

Kommen wir nun zu dem Teil des Bausatzes der diese Ausgabe so besonders macht – Die motörhead Decals. Da auf dem Cover nur ein Teil des Bombers zu sehen ist musste Airfix hier etwas improvisieren. So wurde eine Kennung „MH 79“, angelehnt an Luftwaffenkennungen, hinzugefügt. Statt Balkenkreuz als Trennzeichen kommt hier Snaggletooth/Warpig zum Einsatz. Die Abkürzung „MH 79“ steht ganz klar für „motörhead 1979“. Auf den unteren Tragflächen kommt dann noch ein kompletter „motörhead“ Schriftzug zum Einsatz auf auf den oberen Tragflächen jeweils ein Snaggletooth wo normal die Balkenkreuze zu finden wären. Für das Leitwerk liegt dann noch ein auf einer Bombe reitender Sensemann und Einschusslöcher bei. Alles in allem hat Airfix hier eine stimmige Ergänzung abgeliefert, die durchaus auch von Adrian Chesterman stammen könnte. Lediglich der Sensemann und die Einschusslöcher sind viellicht etwas „too much“. Was jedoch im Vergleich zum Coverart fehlt sind die roten Bombenabwurfmarkierung am Cockpit, unmittelbar unter „Fast“ Eddie Clarke .

Decals-1 Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Bauanleitung

Die Anleitung im typischen Airfixstil ist wie immer recht übersichtlich gestaltet. Nettes Feature der Anleitungen von Airfix: Bauteile die im aktuellen Bauschritt behandelt werden sind jeweils rot dargestellt, was der Übersichtlichkeit durchaus gut tut. Der Einleitungstext bezieht sich ausschließlich auf die Heinkel 111. Etwas mehr Background zu motörhead und dem Album „Bomber“ wäre hier nett gewesen. Bei den Farbangaben ist in der Bauanleitung kein Hersteller angegeben. Es dürfte sich aber bei den Farbnummern um Farben aus dem Sortiment von Humbrol handeln. Glücklicherweise sind die Farben auch im „Klartext“ bezeichnet.

Fazit:

Ja klar handelt es sich bei diesem Bausatz um reines Marketing, wie z.B. auch den motörhead Whisky! Aber wenn wir ehrlich sind kaufen Fans Bootlegs auch nicht wegen der guten Soundqualität und Tour Shirts nicht weil sie keine Klamotten mehr im Schrank haben. Es sind halt eben Fanartikel deren Kauf nicht mit mit logischen Überlegungen, sondern mit Emotionen ausgelöst wird. Nur so kann man auch über die Diskrepanzen zwischen dem Original Cover und dem (historisch korrekten) Airfix Bomber drüber hinwegsehen. Die Gussqualität ist absolut top und mit etwas Geduld kann man sich so seinen eigenen „Bomber“ in die Vitrine stellen. Neben Eintrittskarten, Autogramme, Tour Shirts, Lemmy Wackeldackel … und mja die motörhead Whiskyflasche. Für Fans gibt es einfach keinen Weg daran vorbei! It’s a Bomber ! It’s a Bomber!

Zum Abschluss haben wir als kleinen Appetizer noch ein gebautes Modell, dass wir am 07./08.03.2020 bei der Ausstellung des PMC Südpfalz in Zeiskam bewundern durften.

IMG_0126 Heinkel He111 H-6 Motörhead "Bomber" Special 1:72 Airfix (#A07007B)

Nach EdForce One von Revell und der Aces Hight Spitfire von Revell stellt sich nun nur noch die Frage wann ein Hersteller eine ME 262 zum Thema „Secret Treaties“ von Blue Öyster Cult bringen wird…

Absolut zu empfehlen!

Erhältlich beim Modellbauhändler Ihres Vertrauens.