Der tschechische Hersteller AZ- bzw. KP Models hat uns in der Vergangenheit einige schöne Bausätze auf die Basteltische gelegt – einer davon ist die Trenér-Reihe in 1:72 …
In der etwas instabilen Faltschachtel finden wir in einer Tüte eingeschweißt die beiden grauen und den transparenten Spritzling sowie die Bauanleitung und die Decals:
Der Rahmen mit den Haupt-Bauteilen macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck:
Der Rumpf ist außen recht ordentlich detailliert und die Stoffbespannung durchaus gut wiedergegeben – im Inneren sind wenigstens die Hauptstrukturen angedeutet:
Die einteilige Tragflächenunterseite – so ist die korrekte Ausrichtung zum Rumpf ein Kinderspiel:
Auch bei den oberen Tragflächenhälften sind die Strukturen sehr gut gemacht – alle Gravuren sind ohne Fehl und Tadel und die wenigen angegossenen Details können, gemessen am Maßstab, überzeugen:
Im Cockpit sind die hauptsächlichen Details vorhanden – die Steuerpedale sind sogar recht ordentlich gespritzt (man bedenke, wie klein diese Teile sind), die Steuerknüppel jedoch sollte man ersetzen:
Für die beiden Instrumentenbretter sowie für das Gurtzeug sind Decals vorhanden – in 1:72 und bei einer geschlossenen Haube eine durchaus gangbare und anwenderfreundliche Lösung:
Hier noch einige Detailbilder der übrigen Bauteile – alles macht einen sehr guten und ordentlichen Eindruck:
Kaum Gussgrat, keinerlei Fehlstellen und sehr gut wiedergegebene Details und Strukturen.
Vom kleinen Zusatz-Spritzling werden nur die Motorteile benötigt – der Rest ist für eine andere Trenér-Variante gedacht und kann in die Restekiste wandern:
Das separat eingetütete Kanzelteil …… ist mit gut gemachten und scharf gespritzten Streben versehen …
… und kann in puncto „Transparenz“ durchaus überzeugen:
Der DIN A4 große Montageplan (beidseitig bedruckt und dann auf DIN A5 gefaltet) …
… enthält alles, was man zum Bau des kleinen Trainers benötigt.
Mit dem kleinen Decalbogen …… kann man neben der sowjetischen und der österreichischen …
… auch die schon im Bauplan abgebildete tschechoslowakische Trenér realisieren.
Die Farbangaben sind leider nur auf das (tschechische) AGAMA- und das (britische) HUMBROL-Farbsystem abgestimmt.
Fazit:
Im Gegensatz zu den „neuen“ Bausätzen wie etwa der SIAI Marchetti 260, der DH. 88 oder der Let Z-37 ist die Trenér-Reihe tatsächlich eine Empfehlung wert: Schön gemachte Strukturen, gut gespritzte Details und eine gute Passgenauigkeit zeichnen diese alten Bausätze aus. Zwischen den „alten“ Kits und den „brandneuen“ Kits liegen Welten: Die neuen Bausätze sind schlicht eine Zumutung, aber ältere KP-Modelle können durchaus überzeugen!
Erhältlich ist der Bausatz zum Beispiel bei ArtScaleKit-Distribution. Und keine Angst: Der Besitzer spricht hervorragend Deutsch, die Bestellungen werden superschnell ausgeführt und das Porto kann man nur als günstig bezeichnen.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen