Der belgische Aufklärer Renard R.31 gehört jetzt definitiv nicht zu den mega-bekannten Flugzeugen des Zweiten Weltkrieges!
Umso schöner, dass sich der französische Hersteller AZUR auch dieser Typen annimmt …
Und weil unser kleiner Belgier eher unbekannt sein wird, kurz einige historische Erläuterungen zum Vorbild:
Der Aufklärer Renard R.31, entwickelt vom belgischen Ingenieur Alfred Renard, war ein einmotoriges Aufklärungs- und Verbindungsflugzeug der belgischen Luftwaffe, das die in die Jahre gekommenen Breguet 19 ersetzen sollte. Ihren Erstflug hatte die R.31 am 16. Oktober 1932. Insgesamt in 32 Exemplare gebaut, von denen die meisten im Mai 1940 am Boden zerstört wurden, fand der verbliebene Rest des total veralteten Aufklärers sein Schicksal in der Schrottpresse.
Und obwohl dieses kleine Fliegerlein eigentlich zu den vergessenen Geräten zählt, hat sich der Inhaber von Azur/FRROM, Gilles Fontaine, mit Special Hobby zusammengetan, um uns Modellbauern einen Bausatz davon auf die Basteltische zu legen. Und was für ein Bausatz!
In der etwas unpraktischen Faltschachtel finden sich eine Tüte mit den exzellent gemachten Spritzgussteilen, eine hervorragende Bauanleitung und exzellent gedruckte Decals:
Die Spritzgussteile der Renard sind himmelweit von „short-run“ entfernt und von einer überraschenden Qualität – SpecialHobby at it´s best, möchte man sagen:
Die Strukturen am Rumpf sind innen wie außen hervorragend wiedergegeben und sehen unter einer Farbschicht einfach umwerfend aus:
Gleiches gilt auch für die zweiteilige Baldachintragfläche:
Wirklich toll gemacht!
Der Spritzgussrahmen mit den Details steht dem in Nichts nach – Spritzguss vom Feinsten:
Abschließend noch ein paar Details:
Ein winziger Rahmen mit den beiden Windschutzscheiben:
Abgerundet wird der Bausatzinhalt durch eine kleine Ätzteilplatine mit Cockpit- und Steuerelementen:
Die Bauanleitung im typischen SpecialHobby-Stil (wir erinnern uns: Der Kit wird in Tschechien produziert!) führt in 23 Schritten mit präzisen Angaben (auch zu den verwendeten Farben) zum Ziel:
Auch immer wieder schön zu sehen, dass die Hersteller ihre Bauanleitungen mit einer historischen Einleitung zum Vorbild sowie technischen Daten versehen – da könnte sich mancher deutsche Hersteller gerne eine ganz große Scheibe von abschneiden!
Auf den letzten beiden Seiten der Bauanleitung ist ein wenig Eigenwerbung zu sehen:
Wer würde es dem Hersteller verdenken, auch auf weitere „Schmankerl“ im Programm aufmerksam zu machen?
Die Decals machen einen hervorragenden Eindruck (sorry für die etwas verspiegelte Aufnahme!) …
… und gestatten die Realisierung dreier Renard:
Erhältlich ist dieses hübsche kleine Modellchen direkt vom Hersteller oder bei Special Hobby.
Heinz Behler (Photos) und Dr. Michael Brodhaecker (Text)