Auf der Suche nach Lackierungs- und Markierungsalternativen jenseits der Bausatzinhalte der originären Hersteller bin ich auf diese Maskensets gestoßen …
Die avisierte Lieferzeit von bis zu 60 Arbeitstagen wegen der verschiedenen Krisen auf der Welt habe ich in Kauf genommen. Beim Versand der Decals per Briefumschlag war das richtig: Ohne Berücksichtigung der Osterfeiertage war die Lieferung aus den USA in knapp zwei Wochen im Briefkasten.
Einen Anbieter der Sets in größerer Nähe habe ich unter den mir bekannten Quellen nicht gefunden. Die Bestellung direkt im Webshop mit Paypal war völlig unproblematisch. Über den Verlauf des Versands wurde ich per Mail zutreffend auf dem laufenden gehalten. Also guter Service und Lieferzeit, die bei dem einen oder anderen Versandhändler in Deutschland auch durchaus mal vorkommt.
Doch nun zum ersten Set für die Su-25, das in einer wiederverschließbaren Klarsichthülle geliefert wird:
Mit den „Papieren“ gibt es eine Beschreibung in Englisch über den Inhalt und eine Übersicht über die drei enthaltenen Maskenbögen. Die Beschreibung beinhaltet auch Hinweise auf dokumentierte Originale. Es werden auch Doppelsitzer erwähnt, die ebenfalls mit diesem Set realisiert werden können:
Die farbige Übersicht zur Platzierung der einzelnen Schablonen für graue Versionen ergänzt diese Ausführungen. Es sind nach einer genaueren Hintergrundrecherche auch Versionen mit anderen (grünen und braunen) Flächen möglich. Es sind jedoch keine Farbangaben vorhanden. Hier muss sich der Modellbauer selbst kundig machen. Da dieses Set ohnehin nicht für Anfänger in diesem Bereich gedacht und geeignet ist, entspricht dies den zu erwarteten Fähigkeiten:
Im Set sind Vinylmasken in der auch von anderen Herstellern bekannten Ausführung, die bei schonendem Umgang mehrfach wiederverwendbar sind. Also keine Kabuki (bzw. Papier-) Masken. Solche Vinylmasken sind nach meiner Erfahrung auch und gerade bei Rundungen auf Rumpfrücken und Lufteinläufen sehr gut verwendbar und haben den Vorteil, dass sie noch etwas durchsichtig sind, um die Gravuren darunter zu erkennen. Die Maskenbögen sind sauber gestanzt. Bestes Beispiel sind die komplizierten Nationalitätsabzeichen. Da wo die einzelnen Stücke direkt beieinander liegen, müssen sie an den Kontaktstellen wie andere auch ggf. mit Abdeckflüssigkeit abgedeckt werden. Auf einem dieser Bögen sind auch Masken für die Ukrainischen Kokarden auf den Tragflächenoberseiten vorhanden:
In diesem Set ist ein umfangreicher Bogen mit Zahlen enthalten, der bis zu vierstellige Zahlencodes „in einem Rutsch“ ermöglicht:
Im Moment würde ich meine Vorgehensweise für die Verwendung in den grauen Farben wie folgt planen: Zuerst die abzudeckenden dunkelsten Flächen lackieren. Diese sind nicht allzu umfangreich. Dann diese Flächen nach einer angemessenen Trockenzeit abkleben. Danach nacheinander die beiden mittelgrauen Flächen teilweise direkt daran lackieren und wieder die Masken anbringen. Anschließend die hellste Oberseitenfarbe auf die noch freien Flächen lackieren. Jetzt müssen über die Hinweise hinaus noch die etwas in den Unterseitenanstrich hineinragenden Rechtecke der hellsten Oberseitenfarbe mit Abklebeband gesichert werden, da es hierfür keine Masken gibt. Es sind aber einige nicht zugeordnete Streifen vorhanden. Dies ist aber nicht schwierig. Erst dann würden die Farbgrenzen zur Unterseitenlackierung abgeklebt und die Unterseiten lackiert. Für die großen Nationalwappen auf den Seitenleitwerken sind ebenfalls Masken vorhanden. Hier ist genauestes Arbeiten erforderlich. Zunächst den größten Ausschnitt in gelb lackieren. Dann den gelb bleibenden Rand und das innere Wappen ableben und drüber blau lackieren. Einige Modellbaukollegen haben schon bewiesen, dass das gut funktioniert. Ich habe aber auch noch solche Decals in der Grabbelkiste, vielleicht nehme ich auch diese. Nochmal: Das Set (und das andere auch) ist nichts für Anfänger in der Lackiererei mit Hilfe von Masken.
Das nächste Set ist für die MiG-29. Es wird von DNModels auch zur Verwendung für den „Ghost of Kiev“ beworben:
Die grafischen Darstellungen in der Anleitung sind dazu genau so wie oben. Erstmal ein Gesamtüberblick. Es gibt hier nur eine Bugnummer, das Nationalwappen ist aufwendiger konstruiert als bei der Su-25; es enthält am gelben Rand blaue Stege:
Die Seiten- und Oberseitenansichten geben wieder alle nötigen Hinweise auf die Platzierungen der einzelnen Masken. Dieses Mal gehen die Kästchen nicht in den Bereich der Unterseitentarnung, es wird also etwas einfacher:
Auch hier noch einige Ausschnitte aus den Maskenfolien insbesondere für die Nationalwappen, die Kokarden, das große Wappen zwischen den Seitenleitwerken und verschiedene der Kästchenflächen. Sie sind sehr schlecht zu fotografieren oder zu scannen, aber für den nötigen Eindruck reicht es trotzdem, wie ich meine:
Diese Masken sind also für erfahrene Verwender eine sehr gute Möglichkeit zur Realisierung solcher sehr anspruchsvoller Lackierungen und damit für den angestrebten Verwendungszeck sehr empfehlenswert.
DNModels verfügt über ein sehr umfassendes und breites Angebot an Masken nicht nur für Flugzeuge in komplizierten Ausführungen wie Digital und Splinter-Tarnungen (z. B. auch die Viggen und den Tornado-„Lego-Bomber“) sondern auch für alle anderen Epochen. Dies dann auch für Panzer im I. WK oder die Scheibentarnung im II.WK oder Hubschrauber und Planierraupen. Immer wieder sind auch die Nationalen Markierungen oder Kennungen aus Masken enthalten. Die Maßstäbe reichen in den gängigen Verhältnissen von 1:16 bis 1:72. Hier lässt sich etliches finden. Stöbert mal, liebe Modellbaukolleginnen und -kollegen. Es gibt auch Ketten und Drahtseile und wer möchte, kann sich auch mit T-Shirts ausstatten.
Erhältlich im Webshop von DNModels: https://dnmodels.com/
Hermann Geers, Wietmarschen