Seit 2015 bietet AFV Club den M60 in verschiedenen Varianten an. Nur logisch, dass nun als Formvariante der M728 folgt – der erste M728 in Spritzguss !
Das Vorbild
Der M728 wurde ab 1963 vom US Army Engineer Research & Development Laboratories in Kooperation mit Chrysler entwickelt und von 1965 bis 1972 hergestellt. Die Nachfolgeversion A1 wurde von 1982 bis 1987 hergestellt. Als Hauptbewaffnung verfügt der M728 über einen 165-mm-Petard-Mörser für 30-kg-Sprengladungen mit Schussweite 1000 m. Dazu kommen noch ein 12,7-mm-Fliegerabwehr-MG Browning M2 in der Kommandantenkuppel und ein 7,62-mm-M60-MG, koaxial. Als Motor kam ein luftgekühlter Continental AVDS-1790-2DR V12 Dieselmotor mit 560 kW zum Einsatz. Mit einem Tankvolumen von 1457 Litern erreicht der M728 eine Reichweite von 450 km. Die Höchstgeschwindkeit beträgt 48 km/h.
Im Gegensatz zum M60 wurde der M728 ab 1968 im Vietnamkrieg eingesetzt.
Das Modell
Auch bei diesem Bausatz hat AFV Club wieder auf viele verschiedene Materialien zurückgegriffen um ein interessantes Paket zu schnüren:
- 12 Gussäste aus olivem Polystyrol
- 1 Unterwanne
- 1 Turm
- 1 Gussast aus klarem Polystyrol
- 2 Ketten aus Vinyl
- 14 Polycaps
- 4 Teile aus Vinyl
- 2 PE Bögen
- 1 Metallrohr
- 2 Ketten
- 1 Seil
- 1 Bauanleitung
- 1 Kunstdruck der Boxart
Gussast „A“
Der Gussast „A“ stammt ursprünglich vom M60A1. Demzufolge wird der obere Turm nicht verwendet werden.
Die Gussstruktur auf der wirkt auf der Turmunterseite etwas stark und sollte etwas abgeschliffen werden.
Turm
Der neue Turm für den M728 ist wunderbar gestaltet. Insbesondere die Gussstruktur wirkt weitaus realistischer als beim „alten“ M60A1 Turm.
Natürlich hat AFV Club auch daran gedacht Seriennummern in den Guss einzufügen.
Vergleicht man die M60A1 Turm und den M728 Turm sieht man den Unterschied in der Gussstruktur.
Unterwanne
Auch bei der Unterwanne hat AFV Club alle Register gezogen und eine tolle Detaillierung dargestellt.
Auch hier finden sich die entsprechenden Seriennummern im Guss. Die Gussstruktur wirkt auch absolut realistisch.
Gussast „AA“
Der M728 verfügt über das D9 Dozer Blade, dass AFV Club am Gussast „AA“ zusammengestellt hat. Es wäre schön, wenn AFV Club das Dozer Blase auch einzeln auf den Markt bringen würde.
Der große Räumschild ist trotz seiner Größe absolut fehlerfrei gegossen und zeigt keinerlei Sinkstellen. Die Angüsse sind recht klein gestaltet und somit sollten sich die Teile einfach lösen lassen.
Gussast „AB“
Der Kranarm bzw. die dazugehörigen Kleinteile sind am Gussast „AB“ zusammengestellt.
Trotz feiner Angüsse gibt es hier einige Teile die an sich so fein sind, es beim Abtrennen zu Bruch kommen könnte. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
Gussast „B“
Und weiter geht es mit der vorderen Oberwanne und den Kettenblechen sowie Staukisten.
Interessanterweise können die Staukisten auch geöffnet dargestellt werden – Dioramapotential !
Gussast „C“
Am Gussast „C“ finden sich verschiedenste Kleinteile, wobei der Großteil für die Inneneinrichtung des Fahrerplatzes verwendet werden wird. Desweiteren findet sich hier auch eine Tiefwatausrüstung, die beim M728 nicht verwendet werden soll, aber für eventuelle M60 Projekte sinnvoll werden kann.
Besonders fein gelungen sind die Verschlüsse für die Staukisten.
Gussast „D“
Die Antriebsrollen und die Drehstafederung finden wir am doppelt beiliegenden Gussast „D“. Die Laufrollen werden nicht verwendet werden und wandern somit in die Grabbelkiste.
Neben den Rollen finden sich äußerst fein gestaltete Ösen und Griffe !
Gussast „E“
Und weiter geht es mit Kleinteilen für den Turm.
Auch hier finden sich äußerst filigrane Bauteile die uns zum Teil um Staunen brachten. Die filigranen Handläufe sind für einen M60 gedacht und werden beim M728 nicht verwendet werden.
Gussast „I“
Die Laufrollen und Stützrollen finden wir nun am ebenfalls doppelt beiliegenden Gussast „I“.
Auch hier finden wir keine Mängel oder Grund zu Kritik.
Gussast „K“
Das komplette Motordeck finden wir am Gussast „K“, den wir bereits vom M60A1 kennen.
Die Struktur des Engine Decks erscheint uns etwas stark ausgeprägt und sollte gegebenenfalls etwas abgeschwächt werden.
Klarsichteile
Neben Scheinwerfer und Periskopen finden sich am Gussast mit den Klarsichtteilen auch noch die Glasplatte des AN/VSS-1 Xenonscheinwerfers und die M19 Commanders Cuppola.
Da die Kommandatenkuppel als klares Bauteil beliegt können die Sichtblöcke von innen bemalt werden um so eine Tiefenwirkung zu erzielen. Natürlich verfügt auch die Kuppel über eingegossene Seriennummern.
Vinylketten
Die T97E2 liegen dem Bausatz als Vinylketten bei. Wer möchte kann diese aber durch eine Einzelgliederkette von AFV Club ersetzen. Immerhin ist durch die Vinylkette die stramme Spannung der Kette leichter erreicht als durch eine Einzelgliederkette.
Was die Detaillierung angeht gibt es nicht zu meckern.
Vinylteile
Zur Darstellung flexibler Teile wie der Abdeckung des Mörsers oder der Kommandatenkuppel liegen noch einige Teile aus Vinyl bei.
Ketten
Wie es sich für ein solches Fahrzeug gehört hat AFV Club auch ein paar schöne Ketten beigelegt.
Metallrohr
Das Rohr für den 165mm Mörser liegt erfreulicherweise als Metallteil bei.
PE Platinen
Insgesamt liegen 2 Platinen bei. Die eine beinhaltet die Gitter für einen Staukorb, der am Heck des Turms montiert werden soll. Die andere Platine verfügt über diverse Kleinteile.
Polycaps
Die Polycaps werden zwischen den Laufrollen verwendet werden.
Seil
Natürlich braucht der M728 für seinen Kran bzw. die Winde auch ein passendes Seil. AFV Club packt hierfür ein recht langes fusselfreies Seil in die Box.
Decals
Der Decalbogen macht ebenfalls einen hervorragenden Eindruck. Die Farben erscheinen deckend und der Druck liegt perfekt im Raster.
Kunstdruck
Immer öfter legt AFV Club den Bausätzen Kunstdrucke der Boxart bei. Definitiv ein gern gesehenes Goodie.
Bauanleitung
Die Anleitung führt zunächst über einen englischen Text in die Geschichte des M728 und auch die M60 Fahrzeugfamilie ein. Danach folgt dann der Zusammenbau in 46 Schritten.
Interessanter Hinweis : Auf der ersten Seite der Anleitung wird er Bausatz mit „M728 Combat Engineer Vehicle Early Version“ bezeichnet…
Die Farben beziehen sich auf folgende Hersteller:
- Hobby Color
- Mr. Color
- Mr. Color Spray
- Humbrol
- Revell
- Lifecolor
Aus insgesamt 3 Markierungsvarianten können wir beim Bau wählen:
- 7th Engineer Battalion, Fort Carson, April 1967
- 11th Armored Cavalry Regiment, Vietnam 1969
- 65th Brigade Engineer Battalion, 25th Infantry Division, Hawaii
Insbesondere die letzte Variante macht durch die prominenten, gelben Warnstreifen einen optisch interessanten Eindruck.
Beim Bau hat man die Wahl zwischen folgenden Optionen:
- Der D9 Räumschild kann abgesenkt oder angehoben dargestellt werden
- Der Kran kann in Arbeitsstellung oder Transportstellung dargestellt werden
- Sämtliche Luken können offen oder geschlossen dargestellt werden
- Die Staukisten auf den Kettenblechen können offen oder geschlossen dargestellt werden
Fazit:
Wieder ein typische Bausatz von AFV Club der allein beim betrachten der Gussäste schon Lust auf den Zusammenbau aufkommen lässt. Eine tolle Detaillierung die momentan nur weniger Hersteller so erreichen zusammen mit einer Top Gussqualität und einer Ausstattung mit PE Teilen, Metallrohr und Ketten definieren den Bausatz als „Rundumsorglospaket“. Der Hinweis „Early Version“ auf der Anleitung lässt die Hoffnung zu, dass AFV Club vielleicht auch den M728A1 plant, der ab 1982 eingesetzt wurde uns somit MERDC Tarnschemen zulässt und auch noch 1991 bei Operation Desert Storm eingesetzt wurde. Allgemein hoffen wir natürlich, dass AFV Club noch viele weitere Varianten des M60 auf den Markt bringen wird, wobei der M60 AVLB natürlich ein echter Knaller wäre ! Auf jeden Fall freue wir uns schon auf den Bau des M728 !
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Onlineshop von Modellbau König