Der ukrainische Hersteller DoraWings, dem wir schon die schöne Bf 109A/B, die nicht minder schöne und elegante Lockheed Vega, die Dewoitine D.510 in 1:48 zu verdanken haben, hat nun wieder einmal nachgelegt …
Eine Republic P-43 Lancer im Quarterscale! Bislang gab es ja nur die Classic Aiframes Lancer von 1995 – mit diesem neuen Bausatz ist nun ein Top-Produkt erhältlich.
Top-Produkt? Ist das nicht ein wenig übertrieben?
Nein – wirklich nicht!
Das fängt schon bei der Verpackung an – ein recht stabiler Karton mit einer hübschen Deckelillustration …… und darin die Spritzlinge in einer wiederverschließbaren Tüte verpackt:
Und das, was nach dem Öffnen der Tüte zum Vorschein kommt – erste Sahne!
Die beiden Rumpfhälften mit dem Brandschott und den vorderen Triebwerksabdeckung sowie den beiden Instrumentenbrettern:Die Gravuren sind absolut zurückhaltend gestaltet und man sollte schon aufpassen, dass man die feinen Panellinien nicht mit Farbe „zukleistert“! Im Innenbereich finden sich dann absolut passgenaue Platzierungshilfen für das Cockpitmodul, das Brandschott sowie den Heckradschacht:
Auf dem rechten Photo sieht man übrigens die vier Platzierungshilfen für die beiden Cockpitseitenwände und die beiden cal.30 MG am Brandschott – auch diese sind absolut passgenau und verhelfen zu einer stabilen Baugruppe!
Die beiden Instrumentenbretter – rechts absolut plan für die mitgelieferten Ätzteile und links mit hervorragenden Strukturen für das ebenfalls mitgelieferte Decal:
Die durchgehende untere Tragflächenhälfte:Die Angüsse des Rahmens sind an der INNENSEITE befestigt und müssen vorsichtig abgetrennt werden – allerdings hat man auf diese Art und Weise keinerlei Beschädigungen der Oberflächen zu befürchten!
Die bei den Fahrwerköffnungen zu sehenden Stifte bitte NICHT entfernen – sie dienen als Platzierungshilfe der Fahrwerkschächte:
Der Spritzrahmen mit den beiden Tragflächenoberseiten sowie den Querrudern:
Etwas zeitaufwändig: Das Entfernen und Versäubern der vielen Angüsse – aber dafür erhält man so perfekte Oberflächen!
Die Gravuren sind wirklich klasse: durchgehend und ohne irgendwelche Ungenauigkeiten werden sie nach einer zurückhaltenden Lackierung so richtig zur Geltung kommen!
Der Spritzling mit Fahrwerkteilen, Propeller, Bereifung und diversen Kleinteilen für´s Cockpit:Der (Gott-sei-Dank!) einteilige Propeller vom Typ ist recht gut gelungen:
Man beachte die links und rechts zu sehenden Kleinteile – sie sind tatsächlich winzig, aber perfekt gegossen!
Gleiches gilt auch für die unten zu sehenden Details:
Man kann wirklich mit Fug und Recht schreiben, dass dieser Kit meilenweit von sogenanntem „short-run“ entfernt ist!
Am nächsten Gussrahmen finden wir die beiden Fahrwerkschächte, Teile für den Turbolader sowie die wesentlichen Cockpitteile:Auch hier gilt: Es gibt zwar an einigen Stellen ein wenig Gussgrat, aber die Feinheit der Teile ist davon nicht betroffen und insgesamt haben wir es mit filigran herausgearbeiteten Details zu tun:
Hier sieht man schön die Platzierungshilfen der Fahrwerkschächte (die „Löcher“ rundherum) für die untere Tragflächenhälfte:Entgegen meiner ursprünglichen Befürchtung passt alles hervorragend – man darf nur nicht vergessen, die beiden rechts zu sehenden Eintiefungen mit einer Feile zu öffnen!
Am abschließenden Gussast finden sich dann das Seiten- und Höhenruder sowie die Teile für den Sternmotor:
Ich finde, das kann sich absolut sehen lassen!
Ab und an begegnet uns etwas Gussgrat (hier an der Heckradabdeckung etwa die extremste Gradbildung des ganzen Bausatzes) …… aber komischer- und glücklicherweise NICHT an den filigraneren Teilen wie etwa hier bei den Motorträgern:
Die Gussqualität ist einfach klasse und die Passgenauigkeit (ich habe meine Lancer längst angefangen!) ist hervorragend!
Separat eingetütet …… der Gussast mit den Kabinenhauben:
Und diese TEile sind mehr als ausreichend transparent:
Zum Maskieren liegt ein kleiner Bogen mit bereits vorgestanzten Klebemasken bei:Sehr schön, dass man die nicht extra dazu kaufen muss – ich bin mal auf die Passgenauigkeit gespannt!
Ebenfalls separat eingetütet …… die kleine Platine mit den Ätzteilen:
Neben dem Instrumentenbrett und den Sitzgurten sind es vor allem die Teile 12 und 13 (die beiden Luftauslassöffnungen der Motorhaube) die Beachtung verdienen – man sollte die beiden letztgenannten Teile unbedingt über einer Flamme erwärmen, um ihnen die interne Spannung zu nehmen. Sonst lassen sie sich nur schlecht der Rundung der Motorhaube anpassen!
Die Bauanleitung in Form eines DIN A5 Heftes …… ist graphisch völlig ausreichend gestaltet und nur an einigen Stellen (zum Beispiel bei den Motorträgern in Schritt 7 auf Seite 3) wird nicht hundertprozentig klar, wo welches Teil exakt zu platzieren ist! Hier wäre eine etwas großformatigere Anleitung hilfreich!
Auf der Rückseite dann die Farbangaben in Klarnamen und fünf verschiedenen Herstellersystemen:
Der kleine Decalbogen …… beinhaltet alles, was es zur Dekoration von vier verschiedenen P-43 braucht:
Wenn ich ein abschließendes Fazit ziehen soll: Unbedingt kaufen! Der Bausatz hat so gar nichts mehr mit „short-run“ zu tun, sondern ist (bis auf ein wenig Gussgrat hier und da) ein Top-Bausatz mit einer überraschend hervoragenden Passgenauigkeit und die Tatsache, dass ich mir schon einen zweiten Lancer-Kit zugelegt habe, sollte für diesen schönen Bausatz sprechen!
Das Problem ist die Verfügbarkeit! Nicht jeder deutsche online-Händler hat DoraWings im Program und da es (noch!) keinen deutschen Vertrieb gibt, kann ich nur entweder Ebay empfehlen oder den britischen Importeur Albion Alloys.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen