Unser heutiger KIt scheint ein echter Dauerbrenner zu sein, denn der Grundbausatz hat eine wahrlich spannende „Bausatzkarriere“ hinter sich.
Grund genug, einmal in die aktuellste Wiederauflage hineinzuschauen…
Alles begann 1970 mit dem ´MONGOOSE´ genannten Bausatz von Monogram/Mattel. Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue Versionen des Wagens heraus.
Die bekannteste dürfte die im Tom Daniel Design gehaltene ´COP OUT ´ Version sein:
Der Bausatz wurde mit zusätzlichen Teilen aufgerüstet. So gehörten jetzt Suchscheinwerfer und ein Dachträger mit Sirene und Rundumleuchten zum Lieferumfang.
Mal unter dem Label Monogram, mal unter Revell-Monogram, mal unter Revell angeboten, hat sich in den letzten 53 (!!) Jahren seit dem Ersterscheinungsdatum, außer dem Karton Design, nícht viel getan:
Mal kam er als einfacher Dragster mit verschiedenen Namen, mal als Police Dragster heraus.
Einmal wurde er sogar im Doppelpack zusammen mit einem Plymouth Barracuda als ´Snake & Mongoose Combo` angeboten
Aber jetzt war es an der Zeit, mal was „Neues“ zu riskieren und einem wohlbekannten Bausatz neues Leben einzuhauchen:
Den 1970 Plymouth Duster Funny Car gibt’s seit Neuestem in einer Feuerwehr Ausführung. Und zwar nennt er sich jetzt „Flashpoint“ und versucht so das Venice, Ca. Fire Department zu Bekanntheit zu verhelfen.
Jetzt aber mal auf und in den stabilen Toploader-Karton geschaut.
Das Deckelbild zeigt eine Illustration des Duster beim Start zum Viertel-Meilen-Rennen im flammenden Inferno stehend. OK soweit.
Die Deckelseiten bieten da für den Modellbauer schon mehr Unterhaltung, z.B. Bilder des gebauten Modells und Informationen zum Original und eine Farbtabelle:
Die rot-metallic Lackierung mit den auffälligen gelben `Flashpoint´ Schriftzügen und den Flammendecals machen das Modell schon zu einem Hingucker:
Im Karton tummeln sich ziemlich genau 100 Teile aus denen ein ca. 22cm langes Dragster Modell gebaut werden kann.
Mir fielen als erstes die zweiteiligen hinteren Dragslicks ins Auge. Ob die wirklich immer noch zweiteilig sein müssen, wage ich zu bezweifeln. Wie alt sind die Formen nochmal? Ach ja, über 50 Jahre. Da hätte man eigentlich Zeit genug gehabt, einteilige Reifen zu formen, oder?
Trotzdem toll: Die Faltenbildung der Reifenflanke an der Standfläche unten, sehr realistisch.
Die Vorderreifen kommen als normale Straßenreifen daher. Der dünne Gummiring stellt den Antriebsriemen für den Kompressor dar, welcher auf dem fetten 426er Hemi Motor thront.
Im Karton befinden sich noch insgesamt 7 in Tüten verpackte Spritzlinge:
Der schlieren- und kratzerfreie Scheiben- bzw. Glaseinsatz mit den angegossenen Rundumleuchten:
zwei Chromgießäste:
zwei in weißem Kunststoff gespritzte Rahmen:
Da steht´s, weiß auf weiß, 1970 !!
Des Weiteren, auch in weiß, das Interieur (die zwei Streben sollen die B-Säulen darstellen, die man optional einbauen kann) und die schön gelungene Karosserie:
An der Karosserie, oder dem Body, wie der Profi wohl sagt, sind der Grill und die Stoßstangen einteilig angegossen:
Da ist nach dem Lackieren ein bisschen Abklebearbeit von Nöten, um diese Teile sauber zu gestalten.
An meinem Bausatz ist der Heckfensterrahmen ein wenig onduliert, wahrscheinlich beim Ausformen passiert. Da ist noch Nacharbeit erforderlich:
Das Decalsheet.
Hier hat man die Wahl das Fahrzeug als Revell´s oder Monogram´s Flashpoint darzustellen. Die Schriftzüge haben ein interessantes Rautenmuster und die Reifen Decals für die hinteren Slicks sind ebenso vorhanden, wie die Aufkleber für Scheinwerfer und Rückleuchten.
Die Bauanleitung ist sehr informativ bezüglich Bauteilnummern und -namen – jedenfalls in Englisch, Französisch und Spanisch:
Ebenfalls sind alle benötigten Farben mit dem Revell Farbcode aufgeführt.
Bei der Montage zu beachtende Besonderheiten, z. B. bei der Baugruppe 6, sind deutlich markiert und erklärt.
Fazit:
Aus den 100 Teilen des Bausatzes sollten auch nicht ganz erfahrene Modellbauer ein schönes Funny Car Modell bauen können.
Formtrennnähte und Fischhäute zwischen und an den einzelnen Teilen halten sich in Grenzen. Da hat man bei anderen älteren Bausätzen schon schlimmeres gesehen.
In wieweit man die Anbauteile, wie Motor, Tanks und Bremsen mit Kabeln und Schläuchen versieht, bleibt dem einzelnen Erbauer überlassen.
Funny Car typisch ist die Karosserie, wie beim Original, einteilig und es gibt nichts zu Öffnen. Das Modell kann mit aufgeklapptem, oder geschlossenem Body ausgestellt werden.
Fertig jedenfalls wäre dieses auffällige Modell ein Highlight in der Vitrine, vielleicht auf einem kleinen Dragstrip Diorama?
Erhältlich ist das Modell z.B. im Modellbaucenter Bochum
Michael F. (Rehlein), Modellbaustammtisch Recklinghausen