´87 Firebird GTA in 1:16 von Revell # 14535

Wie die zweite Generation durch zwei „Bandit“-Filme berühmt wurde (in 1/8 und 1/16 bereits hier vorgestellt), schaffte es die dritte Generation durch die Serie „Knight Rider“ zu einer bis heute andauernden Berühmtheit. Selbst Menschen, die seinerzeit zu jung waren um die Serie zu kennen, erkennen den Firebird / Trans Am der dritten Generation …
Als die Serie ins TV kam war der Firebird brandneu. Viele Menschen rannten zu den Händlern und wollten so ein Auto haben – wie beim Bandit. Das führte dann dazu, dass diese erste Serie sehr gut verkauft wurde und – wen wundert es – in schwarz sehr beliebt war.

Hier also ein Bausatz, welcher die dritte Generation des Pontiac Firebird Trans Am darstellt.

Zur Geschichte des Originals
Ich muss das einfach ein wenig niederschreiben, um die Besonderheit des GTA heraus zu stellen. Für mich persönlich ist die dritte Generation des F-Body die Liebste – mal vom letzten Trans Am in 2002 abgesehen – eben auch, weil ich selbst einen besitze.

„We built excitement!“ So wurde er beworben. Der GTA stellt die Topausstattung des damals erhältlichen Pontiac Firebird – Linie. Im Jahr 1982 wurde der Generationswechsel auf dieses Modell vorgenommen und es wurden vier Versionen angeboten: das Basismodell, dem S/E (Special Edition – hat nichts mit einem Sondermodell zu tun, sondern mit der Ausstattung), dem Formula und dem Trans Am. In dieser Reihenfolge zeigen sich auch die Ausstattungsvarianten.

Der GTA löste 1987 den S/E ab und stellt fortan die Topausstattung und somit den teuersten Firebird in der Serie dar. Wieder einmal liegt dieser Ausstattung ein Optionscode (Y84) hinter, welcher nur beim Trans Am zu bestellen war. Der GTA wurde exklusiv mit dem 350 cu in (cubic inches / 5,7 Liter) V8 ausgestattet. Der Motor stammt ursprünglich aus der Corvette wobei er im Trans Am bewusst weniger Leistung entfaltet damit die Corvette das leistungsstärkste Modell aus dem Hause GM bleibt. Er leistet im Trans Am rund 230 PS, was ihn in 4,6 Sekunden auf 100 km/h und bis gut 230 km/h beschleunigen ließ. Der 5.7 Liter wurde in diesem Modelljahr erstmals wieder im Trans Am angeboten, nachdem man die in den USA die auferlegte „emission regulation“ (Emissionsgrenzen) mehr oder weniger überstanden hatte. Ab diesem Modelljahr verschwinden somit auch die Vergaser aus vielen Motoren und Einspritzanlagen haben nun Einzug gewonnen. Nebenbei: im ersten Produktionsjahr des neuen Firebird wurde dieser tatsächlich mit einem 2.5 Liter Reihenvierzylinder mit höllischen 90 PS angeboten – emission regulation sei Dank! Zu gerne wollte ich so ein seltenes Exemplar des „Iron Duke“ einmal zur Probe fahren um zu fühlen, wie sich dieser Motor mit den gut 1,5 Tonnen Gewicht schlägt.

Zum GTA zurück. Die herausnehmbaren Dachhälften (T-Top), wie sie der Bausatz hat, waren nur als Option orderbar. Dann aber gab es „nur“ den 5 Liter V8. Begründet war das damit, dass das Chassis durch das offene Dach weicher und mit dem Drehmoment nicht ganz fertig wurde. Selbst mit dem 5 Liter führte es am Dach vom Übergang von der A-Säule zum Dach im Bereich der oberen, hinteren Ecke des Seitenfenster zu Spannungsrissen. Das kann ich bei meinem 1988 Formula bestätigen. Wenn ein Käufer selbst schalten wollte, musste er auch den 5 Liter nehmen. Der 5.7 Liter war ausschließlich mit Automatik zu bekommen.

Der Basispreis des Trans Am lag 1987 bereits bei knapp 14.000 US-Dollar und mit dem GTA kommen noch einmal 2.700 US-Dollar dazu. Bei der Wahl des 5 Liter V8 wurde dieser Preis um 300 US-Dollar reduziert. Bestellte man sich zum 5 Liter dann die optionalen herausnehmbaren Dachhälften dazu, legte man wiederum 920 US-Dollar drauf.

Letztendlich kamen 1987 von den Rund 33.000 produzierten Trans Am circa 9.500 als GTA aus dem Werk in Van Nuys / Kalifornien zu den Händlern gerollt.

Die beste Quelle, um wirklich alles zum GTA zu erfahren, bietet die Seite http://www.gtasourcepage.com. Diese Seite hat der damalige verantwortliche Marketing Manager für das F-Body bei GM – speziell der Marke Pontiac – mit seinem Wissen gefüllt. Informationen, denen man glauben darf.

Die Geschichte des Bausatzes hingegen ist „nicht so aufregend“ und sehr viel kürzer. In dieser Form des GTA kam er erstmals 1993 von Revell (#7470) auf den Markt. Diese Bausatznummer findet sich auch auf den Spritzlingen. Er basiert auf Form des 1982 Firebird (ebenfalls Revell, #7488 und 1983 als SE, #7490) und wurde für den GTA entsprechend aufgerüstet. Das war es auch schon. Somit liegt uns für 2023 die zweite Auflage des Firebird GTA auf dem Tisch.

Der Bausatz ist mit Level 5 angegeben, enthält 144 Teile und misst am Ende 29,2 cm. Die Angabe „All new and expanded decal sheet“ erfüllte mich mit ein wenig mehr Freude als damals, als ich hörte, dass Ende 2023 dieser Bausatz erneut aufgelegt wird. Dazu später natürlich mehr.

Was den Bausatz meiner Meinung nach auch besonders macht: Türen, Motorhaube, Kofferraumdeckel und sogar die Scheinwerfer lassen sich öffnen! Ich nehme schon vorweg: dies lässt sich besser bewerkstelligen als bei dem ebenfalls seinerzeit erhältlichen 1983er Pontiac Firebird Trans Am von MPC, welcher 2016 erneut den Weg in den Handel schafft. Die Türen und Hauben bei dem Revellpendant funktionieren sehr gut.

Wie zu Anfangs gerne gemacht, schaue ich den Karton an. In typischer Manier ist der Bausatz hier in der US-Verpackung. Ich habe es schon mehrmals erwähnt: die Gestaltung der US-Kartons gefällt mir einfach besser. Nicht nur das Format, sondern auch die Angaben darauf. Das Deckelbild finde ich sehr flott und ansprechend, hat Revell doch im Hintergrund diesmal Elemente passend zum Auto eingebaut.

Weiter finden wir die benötigten Farben, die Teileanzahl und Angaben zum Original. Sie schreiben, er habe einen detaillierten 5,7 Liter V8 mit tuned port injection (TPI – fachlich ausgedrückt ist das eine Mehrpunkteinspritzanlage, welche jeden Zylinder mit einer eigenen Einspritzdüse). Abnehmbare T-Top, lenkbare Räder und eben dieser völlig neue und erweiterte Decalbogen. Zu meiner Schande muss ich schreiben, dass ich mich an den Decalbogen der Ausgabe von 1993 nicht mehr erinnern kann.

Dieses Mal überraschend kein top-opener als Karton, schütten wir den Inhalt vor uns hin. Alle Teile sind in mehreren Tüten verpackt, nur die Karosserie nicht. Gut. Nicht schlimm. Hauptsache die Scheiben sind geschützt:
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Die 144 Teile verteilen sich auf 7 weiße, einen klaren Spritzling, die Karosserie und vier Reifen.

Es ist kein Chrombogen dabei. Auch diese Teile sind in weiß gespritzt worden und erfordern hauptsächlich die Entscheidung, wie die Felgen gestaltet werden wollen. Zudem muss der Modellbauende sich ausdenken, wie er die Rückspiegel oder Scheinwerferreflektoren chromfarben machen möchte. Zu den Klarteilen und der Karosserie komme ich später bei den Details. Bei den Reifen sind hier die Reifenaufschriften vorhanden (sehr gut!) und es gilt eine Laufrichtung zu beachten. Also nicht gleich testen, wie die Felgen in den Reifen ausschauen werden.

Durch die Bank bewerte ich die Spritzqualität als in Ordnung. Es sind kaum Gießgrate an den Bauteilen vorhanden. Fischhäute sehe ich nicht und Mangel konnte ich keine entdecken. Ich gehe aber bei den Details sowieso noch darauf ein.
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Ein paar Details der Bauteile möchte ich zeigen, welche ich als erwähnenswert betrachte. Mir fiel als erstes auf – als Zweites eigentlich, weil die fehlenden Chromteile doch schon auffällig sind, dass der Endschalldämpfer mit zwei Endtöpfen dargestellt wird. Warum ich das erwähne? In 1987 gab es nur noch einen querliegenden Endtopf. Diese Ausführung im Bausatz weist ganz klar auf die Erstausgabe hin. Denn nur dieser zweifache Endtopf wurde beim Original auch nur 1982/1983 verbaut:
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Die Details an Motor/Getriebe empfinde ich als gut. Eine ausgeprägte Oberflächenstruktur ist an den Stellen vorhanden, wo sie hingehört. So ist beispielsweise die Ölwanne auch glatt und der Rest grober. Alles gut:
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Feine Strukturen finden wir auf der Ansaugspinne, schöne Details an den fuelrails der TPI, an denen man dann auch die Einspritzdüsen erkennen kann. Das sind die Teile die man auch sehen kann, wenn man unter die Motorhaube schaut. Diese fallen auch dadurch auf, dass der Motor keinen traditionellen Vergaser oder Luftfilter hat. Umso besser, wenn sie schön detailliert sind:
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Die Innenausstattung mit Teppichen und Türverkleidungen sind ebenfalls schön strukturiert. Schaut man aber genauer hin, zeichnen sich hier die Türverkleidungen des 1982-1986er Firebird ab. In 1987 haben sie sich verändert. Von dem abgesehen vermisse ich Schärfe um den Türöffner und die anderen (falschen) Einsätzen herum. Die sehen allesamt recht verwaschen aus. Das Armaturenbrett zeigt sehr schöne Details, welche die Instrumente auch ablesen lassen können. Auch hier liegt der Teufel im Detail und an den Knöpfen – Nietenzähler, ich weiß. Die Instrumente können dazu mit Decals in zwei Farben (weiß / rot) ergänzt werden. An der Mittelkonsole fällt mir auf, dass hier der Schaltsack dargestellt ist, was auf ein Schaltgetriebe hindeutet. Die drei Pedale bestätigen das zudem: der Fahrer zerrt hier am Schaltknüppel eines Schaltwagens. Wer nun meine einführenden Worte eher mehr als weniger aufmerksam gefolgt ist schließt daraus, dass doch „nur“ der 5 Liter V8 mit Schaltgetriebe zu haben war! Richtig. Ergänzend der Wink mit dem Zaunpfahl zum T-Top: auch das ist ein Indiz auf den 5 Liter Motor. Auf dem Karton wird der 5,7 Liter angepriesen 😉
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Die Karosserie ist gut getroffen und fühlt sich zudem sehr stabil an. Das „Trans“ am „GTA – Trans Am“ – Badge am Kotflügel ist schwer lesbar (toller Satz). Wenn ich meine 1/25er GTA anschaue, welche im Jahre 1987 den Markt beglückten, wäre hier noch Luft nach oben. Denn in dem durchaus kleineren Modell kann ich alle Buchstaben lesen. Den Motorraum erkennt man als Besitzer in all seinen Teilen wieder. Hier hätte man damals sicherlich noch ein paar Teile mehr als Einzelteil darstellen können (Batterie, Wasserbehälter oder auch nur den Bremskraftverstärker). So ist das Bemalen der Bauteile ein wenig zeitaufwändiger und der Bremskraftverstärker nicht wirklich schön. Gießgrate sind an der Karosserie deutlich erkennbar. Fluch oder Segen. Das entscheidet jeder selbst.

Die Motorhaube hat innen zwar eine schöne Struktur aber wenn man sich die Außenseite anschaut, fehlt innen etwas: die Öffnungen der Oberseite. Dazu gesellen sich wenigstens ein paar Auswerfermarken. Die Türen zeigen an den Enden auch ein wenig Gießgrat, welches aber aus meiner Bewertung absolut kein Problem darstellt:
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Die Rückleuchten sind sehr schön gearbeitet. Alle Details und die typische Musterung aus 1987 ist erkennbar. Die Scheiben sind klar, die Heizdrähte in der Heckscheibe fein und die Gläser der Beleuchtung haben schöne Strukturen. Die T-Top sind im Original getönt und verspiegelt, was immer problematisch darzustellen ist und mit Sicherheit einen Kompromiss während des Bauens bedeutet:

Zu den Decals. Der Bogen ist ca. 10cm breit und ist in gewohnter, scharfer und klarer Weise gedruckt. Für Haubenbe- und Entlüftungen sind Decals beigelegt. Ich persönlich würde das bemalen. Die Logos des GTA sind in zwei Grundfarben (weiß und schwarz) sowie transparent mit goldenen Schriften aufgedruckt. Finde ich grundsätzlich nicht schlecht, weil man so die Schärfer der Badges an der Karosserie kaschieren kann. Aber aus meiner Sicht hätte man die weißen und schwarzen Badges weglassen können und besser rote aufgedruckt. Die Badges wurden für den GTA farblich an die Lackierung angepasst. Da der GTA in 6 Farben erhältlich war, genüge mir der transparente Satz. Rot als weitere Option wäre deshalb besser, weil der rotmetallicfarbene GTA auch „nur“ rote Badges hatte. Für die Radnaben sind zwei verschiedene Decalsätze aufgedruckt (5 und 6) Man erkennt schlecht, dass auf den Nummer 6 ein WS6 aufgedruckt sein soll. Das ist ein Sportpaket für das Fahrwerk. Straffere Federn, größere Scheibenbremsen hinten waren da unter Anderem im Paket. Das war beim GTA mit an Bord und so sollten diese Decals auch verwendet werden.
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Die Bauanleitung hat auf 12 Seiten 57 Schritte eingezeichnet. Wie üblich für die US-Bausätze ist sie in schwarz-weiß gehalten und verfügt über mehrere Seiten mit der Bauteilbeschreibung und Farbtabellen. Wie auf dem Karton schon aufgedruckt, werden 13 Farben benötigt, 1 wird zusätzlich gemischt und zwar 85% Klarlack mit 25% schwarz glänzend. Die nutzen wir dann zur Tönung des T-Top. Da gebe ich gleich den Tipp mit auf den Weg: wenn diese Farben als Revell Emaile verwendet werden (Aqua von Revell funktionieren hier sicher schon mal nicht) bin ich ziemlich sicher, dass der Kunststoff matt wird. Gegebenenfalls mit Klarlack korrigieren? Nicht sicher. Ich würde zu Tamiya smoke greifen. Das funktioniert definitiv und ich kann mir das Mischen sparen. Hauptsache, von innen lackiert. Dann bleibt die Sichtseite schön glatt und glänzend:
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Auf eine Sache muss ich eingehen. Als ich nach dem Auspacken die Bauanleitung studierte, fielen mir in den Bauabschnitten 54 und 55 diese hässlichen Außenspiegel auf, die angebaut werden sollen:
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Wir finden selbstverständlich die zu benutzenden Teile in den Spritzlingen. Einmal die Spiegel und dann die ehemals verchromten Spiegeleinsätze:

Ehrlich: ich konnte mich an keinen meiner gebauten GTA an diese Außenspiegel erinnern. Alle hatten die US-typischen Spiegel in Tropfenform und zwar genau so, wie die auf dem Deckelbild zu sehen sind:
14535-87-Firebird-GTA-Revell-1-16-053 ´87 Firebird GTA in 1:16 von Revell # 14535Erst, als ich die Unstimmigkeit des Deckelbildes mit der Bauanleitung gesehen habe, fielen mir auf dem Seitenkarton die in der Firebirdszene liebevoll genannten „uglylike Porsche mirrors“ oder „Fliegenklatschen“ an dem abgebildeten gebauten Modell! Ich kenne diese Spiegel am Firebird eigentlich nur von den europäischen Modellen ab ca. 1990.
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Also wirklich. Diese Spiegel gehen überhaupt nicht. Das ist doch das Erste, was ein deutscher Besitzer bei seinem US car generell nicht haben möchte. So beschäftigten mich zwei Dinge:

A.) sind die benötigten Bauteile denn überhaupt mit dabei?

B.) warum werden diese Außenspiegel angebaut und nicht die US-typischen? Warum 1987, wenn diese doch erst 1990-1992 bei uns zu sehen waren? Randnotiz: 1990 wurde der Firebird erneut überarbeitet und ist optisch an den Nachfolger angelehnt worden.

Zu A kann ich beruhigen: ja, die benötigten Teile sind am Spritzling angegossen. Wir finden die Außenspiegel und auch Reflektoren in den Spritzlingen:
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Zu B war es schon ein wenig schwieriger meine Frage zu beantworten. Wie geschrieben: ich ging davon aus, dass das wohl eine EU-Spezifikation war, welche beim Import verändert wurde. Bei Importfahrzeugen wurde ja auch die Beleuchtung verändert (Sidemarker abgeklemmt, die Hälfte der Lampen aus den Rückleuchten entfernt oder auch vorne die schönen Blinker ausgetauscht und andere Standleuchten angebracht). Von dem ging ich aus. Zudem fand ich keine anders beschriebenen Außenspiegel in den Optionslisten beim Hersteller für die Baujahre 1987-1992.

Ich war echt der Meinung, diese wurden ausschließlich für den europäischen Markt ab 1990 angebracht worden. Aber weit gefehlt. Diese „dual power-paddle-type“ Außenrückspiegel (DD9) waren tatsächlich bei den ersten 100 produzierten GTA so verbaut! Nur bei 100 Autos. Fragt man sich: warum? Wenigstens waren sie damals in Wagenfarbe lackiert, im Gegensatz zu Europa: da waren sie schwarz. Bleiben aber trotzdem hässlich und unpassend zu dem Auto.

Ich verstehe nicht, warum Revell in der Bauanleitung nicht beide Optionen dem Modellbauer überlassen hatte. Bei der Erstausgabe konnte ich nicht schauen, weil ich keine mehr habe. Bei dem Blick über den Teich habe ich gesehen, dass die Bauanleitung identisch mit unserer ist. Wäre ja noch besser.

Mein Fazit?
Rein den Bausatz, die Bauteile und den Aufbau bewertet kann ich nicht meckern. Ich weiß, dass die Klappen und Türen sehr gut einzubauen sind und auch gut schließen. Das ist wirklich gut gemacht. Ich mag die Details an Rückleuchten oder im Innenraum. Die Qualität der Bauteile finde ich ganz gut, die Nacharbeiten sehe ich als gering an und es gibt keine groben Patzer.

Man kann sich darüber streiten, warum der Bogen mit den Felgen nicht mehr verchromt ist.  Ich hätte es gerne gehabt, aber es ist eben nicht so. Ich lege ich die Verwendung des hauseigenen Chromsprays (39628, hier vorgestellt: https://www.kitreviewsonline.de/werkstattbericht-chrom-spray-39628-revell/) ans Herz. Das Zeug ist echt gut.

Was ich nicht mag ist die Tatsache mit den Außenspiegeln. Ok, es waren 100 davon so gebaut. Aber warum hat man hier nicht die Wahl gegeben?

Wenn man sich dann als nietenzählender Fan mit dem Auto beschäftigt und diesen Bausatz in die Finger bekommt, dann stört mich eine Zahl: 5,7. Die Beschreibung, dass ein detaillierter 5,7 Liter Motor verbaut ist. Es mag sein, dass man den Unterschied am Motor selbst nicht erkennt. Aber die Ausführungen des Bausatzes (mit T-Top und Schaltgetriebe) lassen faktisch einfach keinen 5,7 Liter zu. Da wurde der 5 Liter verbaut. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Die kleinen, baujahrtechnischen Abweichungen kann man verschmerzen. Das ist aber nur Beiwerk und schadet dem Bausatz nicht.

Wenn Revell nun noch den 1987 Camaro IROC Z (ebenfalls 1/16 in selber Bauweise) wieder auflegt, haben sie mich als Käufer auf jeden Fall gewonnen. Ich kann den nur weiterempfehlen. Ein tolles Auto, ein ebenbürtiger Bausatz.

Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen