Der Wehrturm in 1:72 – Styrodur Testbau Zweiter Versuch

Seid gegrüßt Freunde des Dioramenbaus … und der Geduld. Nach meiner kleinen Steinhütte aus Styrodur hat es leider ein wenig gedauert, bis ich den zweiten und höchstwahrscheinlich auch letzten Styrodur Testbau angefangen habe. Vielleicht baue ich aber noch ein passendes Diorama für diesen Wehrturm?
Wie man die Styrodur Steine herstellt bzw. welche Maße die Steine etwa haben sollten, hatte ich bereits im ersten Teil des Styrodur Testbaus erklärt. Deswegen möchte ich hier nicht mehr drauf eingehen, denn ich will mich auf den Bau des Wehrturms konzentrieren.

Dann mal los………..

Zu Anfang habe ich Fotopapier genommen und im Querformat auf 10 cm geschnitten. Dann auf 18 cm gekürzt und 2 cm zum späteren Verkleben umgeknickt, so dass der Turm später 8 auf 8 cm wird. Dann wurden die ersten zwei Seiten mit UHU Kraft verklebt und zum Trocknen an die Seite gelegt. Ich will euch nicht verschweigen, dass ich diese Elemente damals mit dem ersten Testbau gefertigt habe und sie daher nur einwandig sind. Dies sollte sich aber noch als ein Fehler meinerseits herausstellen? Ich hätte sie doppelt also zweiwandig verkleben sollen. Dazu mehr zum passenden Zeitpunkt:
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Nach dem Trocknen wurden dann die beiden Seiten zu einem Quadrat verklebt:
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So nun geht es an den Bau der Treppe, die im ersten Stock mit dem Turm verbunden werden sollte. Dazu wurde wieder Fotopapier genommen, welches hier sogar zweiwandig ist. Länge 9 cm, Höhe 6 cm. Für das Podest wurden 3,5 cm genommen, so blieben für den Aufstieg 5,5 cm. Dann eine 45 Grad Verbindung vom Boden bis zum Podest. Für die Stufen habe ich jeweils 0,5 cm berechnet, sowohl für den Tritt und auch für die Steighöhe. Das Ganze natürlich in doppelter Ausführung, für beide Seiten:
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Nun drei Abstandshalter, die eine Länge von 3,8 cm haben. Das heißt plus die beiden Treppenwände 4 cm. Breite egal, sieht man später eh nicht. Zum Verkleben wie immer UHU Kraft. Damit die Abstandshalter während des Trocknens nicht umkippen, habe ich sie mit Teelichtern und einer AAA Batterie gestützt. Mein alter Herr sagte immer, man kann ruhig dumm sein man muss sich nur zu helfen wissen:
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Der Turm sollte zudem noch einen runden Anbau bekommen. Ich weiß nicht die genaue Bezeichnung dafür, ich würde es aus heutiger Sicht aber einen Erker nennen. Nun gut. Ich habe einige kleine vorhandene Fläschchen zusammen gesucht, damit man beim Anhalten an den Turm eine Vorstellung davon bekommt wie groß er werden sollte? Ich entschied mich dann für eine Flasche mit einem Durchmesser von 4,5 cm.Dann wurde ein 6,5 cm hoher Streifen Fotopapier drum herum geklebt und zum Aushärten mit Tesafilm fixiert. Nach dem Trocknen habe ich zwei runde Bodenplatten aus 0,5 cm dicken Depafit geschnitten und eine auf die Unterseite geklebt. Damit sie später an den Turm passen, wurde noch ein rechter Winkel heraus geschnitten:
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Damit die beiden Böden an gleicher Stelle verklebt werden, hatte ich mit einem Kugelschreiber eine gerade Linie gezogen. Da die Soldaten später geschützt sein sollten, habe ich den oberen Boden in Höhe entsprechend der Höhe der Figuren geklebt, etwa 2,5 cm:
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Entschuldigt, wenn ich immer zwischen den Bauteilen hin und her springe. Aber zur Erklärung: Wenn das eine frisch verklebte Bauteil trocknet geht es zum nächsten.

Die Trittfläche hatte ich als erstes aufgeklebt. Das heißt 0,5 auf 4 cm Fotopapierstreifen. Dann die Tritthöhe nur noch 0,4 cm:
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Auf der Unterseite des Erkers benötigte ich noch eine in eine Art von Stufen gemauerte Formation. Hierzu wurde eine runde Depafitplatte ausgeschnitten, die allerdings 0,5 cm schmaler als der Boden ist, der, ihr erinnert euch, 4,5 cm ist. Klar der rechte Winkel musste vor dem Verkleben mit Leim auch noch ausgeschnitten werden. Das Ganze nun noch mit Stecknadeln fixiert. Da ich einen Zirkel direkt in die Depafitplatte gesteckt hatte und die Platten nun mal sehr weich sind, ist das Ganze beim Drehen des Zirkels nicht wirklich rund geworden. Aber kein Problem das kann man mit Schleifpapier ausgleichen:
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Nun noch die nächsten beiden runden Schichten aus Depafit übereinander mit Leim verkleben und mit Stecknadeln wieder fixieren:
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So die Treppe ist auch fertig verklebt, nur etwaige Überstände müssen noch beigeschliffen werden:
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Jetzt noch ein Geländer für die Treppe, ich glaube wir nennen es lieber Brüstung. Dazu wurden die beiden Seiten plus 1,5 cm in der Höhe angezeichnet und ausgeschnitten und zu guter Letzt an die Treppe geklebt:
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So, der Erker ist auch getrocknet und kann nun mit Schleifpapier an der Turmecke angepasst werden:
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Damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie es mal wird, habe ich mal eine Figur zur Hilfe in den Erkerboden gesteckt. Damit die ganze Sache nicht zu hoch wird, (erscheint) habe ich den Turm noch um 0,5 cm ausgeklinkt. Die kleine Treppe möchte ich nicht näher beschreiben, da sie später noch durch eine runde Treppe ersetzt wird. Da der Erker auf dem Bild noch lose ist, habe ich ein Abfall- Depafit- Stück genommen, über Turm und Erker gelegt und mit Nadeln fixiert:
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Jetzt werden noch die Zinnen angezeichnet und ausgeschnitten, was sich allerdings etwas schwierig erwies. Die Höhe der Zinnen habe ich mit 1cm bemessen. Bei der Breite war das Ganze nicht so einfach, teilweise musste ich die Breite pro Zinne mit 1cm aber auch bis 1,2 cm ausdehnen, damit Eckzinnen einigermaßen gleich aussehen. Aber gerade an den Übergängen vom Turm zum Erker sind die Zinnen auch kleiner geworden:
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Ja auch zur Ritterzeit hatten die Leute das Bedürfnis auf Toilette zu gehen. Diese waren aber sehr schlicht und ohne Luxus. Also habe ich mal eine aus Streichhölzern und Styrodur gebaut. Im oberen Bereich die verleimte Vorderseite, die Gesamtbreite beträgt 2 cm, die Höhe 1,5 cm. Im unteren Bereich die beiden Seiten, Gesamtbreite 1,2 cm, Höhe 2 cm. Anhand der Schrägen kann man es sich vielleicht vorstellen, was es mal werden sollte:
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Auch Schießscharten wurden bei einem Wehrturm benötigt. Da es etwas schwer war sie direkt auf dem Turm zu verleimen, habe ich mich dazu entschieden, sie vorher zusammen zu kleben. Alle Schießscharten sind gleich groß und bestehen aus nur zwei Steingrößen. Die aufrechten Steine sind 4×4 mm und 13 mm lang. Die queren Steine sind auch 4×4 mm aber sind 20 mm lang:
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Nach dem Trocknen geht es weiter an der Toilette. Die Vorderseite wurde mit den beiden Seiten verleimt. Vorne und hinten wurde unten noch ein Streichholz mit einer Länge von 1,6 cm verleimt. Im oberen Bereich noch zwei angeschrägte Streichhölzer von einer Länge von 1,5 cm. Damit das Ganze beim Verleimen bleibt wo es ist, habe ich auf der einen Seite eine Zirkelspitze gelegt, auf der anderen Seite meine Skalpell Messerbox:
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Ich hätte es euch gerne mitgeteilt von welcher Firma dieser Wehrgang ist.

Leider kann ich zu diesem Wehrgang keine Unterlagen mehr finden. Nichts desto trotz will ich ihn für den Wehrturm verwenden. Da er schon lange auf meinem Lager fertig grundiert zur Verfügung stand brauchte ich nur noch eine 0,5 cm starke Depafitplatte dahinter kleben, damit ich später das Ganze nur noch vor den Turm kleben brauchte:
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Auf der rechten Seite der getrocknete Rahmen der Toilette.

Da es mir auch bei dem Wehrgang zu schwer erschien, wenn er auf dem Turm geklebt wäre, die Steine zwischen den Balken zu fummeln, habe ich ihn noch mit einem Fotopapier auf der Rückseite versehen:
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Auch die Eingangstür, die ich mir aus anderen Bausätzen kopiert hatte, brauchte noch auf der Rückseite eine Verstärkung, so dass die späteren Steine nicht all zu sehr vorstehen würden:
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So jetzt kann man viel einfacher die kleinen Steine zwischen die Stützbalken fummeln und fest leimen:
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Auch das 0,5 cm starke Depafit konnte jetzt zwischen den Streichhölzern angepasst und verleimt werden. Ca.1mm zurück liegend, so dass die Streichhölzer etwas hervor stehen:
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Es sind ja nicht wirklich die einzelnen Stockwerke des Wehrturms zu erkennen und trotzdem müssen die Schießscharten und die Toilette so aufgeklebt werden, dass es sinnig aussieht. Also musste ich mal wieder ein wenig rechnen und habe die Schießscharten von unten gemessen auf eine Höhe von 7,5 cm und 13 cm bis zur Unterkante der Schießscharten geklebt. Die Toilette schließt mit dem oberen Stein der Schießscharten ab. An der Ecke des Turms kamen später noch die Randsteine, daher mussten die Schießscharten und die Toilette in einem Abstand von 1er Steinlänge geklebt werden. Das heißt 1cm vom Rand. Das Dach der Toilette ist von der Firma Auhagen HO/TT 52 228. Es wurde 0,6 cm breiter als die Toilette ist geschnitten, so dass an beiden Seiten 0,3 cm überstehen. Wegen den Steinen wurde auch hier wieder ein 0,5 cm starker Abstandshalter in Form einer Depafitplatte hinter die Toilette geklebt:

So den Turm und die Treppe habe ich mit schwarzer Binderfarbe eingestrichen. Wichtig dabei war im Vorfeld, dass man die Papierseite des Fotopapiers nach außen gelegt (verklebt) hatte. Damit, wenn Fugen zwischen den Steinen entstehen man nicht den weißen sondern einen schwarzen Untergrund sieht. Auch der Wehrgang wurde in eine Höhe 15,5 cm von Unterkante des Turms bis Oberkante Wehrgang mit UHU Kraft angeklebt. Mit dem Aufkleben der Ecksteine hatte ich auch schon mal ein wenig angefangen. Sie haben die Maße 0,4×0,4 auf 1cm Länge und werden immer im Versatz angeleimt. Aber bitte nicht mehr als 3 bis 4 Steine an einer Stelle kleben, weil sie sich sonst verschieben werden. Lieber wo anders weitermachen, bis der Leim angezogen hat (ca. 15 min) dann könnt ihr weiter Steine ankleben:
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Wenn die Ecksteine getrocknet sind, geht es an die Zwischenräume. Wie ihr seht einfach Kreuz und Quer geklebt und auch die Höhe der Steine sollte sich mal abwechseln. Zudem klebe ich die Steine immer über den Rand des Fotopapiers, da man sie nach dem Trocknen einfach mit einem scharfen Cuttermesser oder Skalpell abschneiden kann:

Die überstehenden Steine an der Brüstung der Treppe sind schon entfernt. Das Podest der Treppe ist auch mit Steinen versehen. Die aufrechten Steine der Treppe sind verklebt und nach dem Trocknen wurden Überstände entfernt. Die Unterschiede der Steinstärken sind mir ein wenig zu groß, ich wusste mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht zu helfen und habe es erst mal so gelassen. Später mehr dazu. Nun mussten noch die Trittsteine auf die Treppe geklebt werden:
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Es ist wirklich sehr zeitraubend, diese Steinarbeiten durchzuführen, aber es macht auch Spaß und der Aufwand lohnt sich allemal. Mittlerweile sind alle Trittsteine der Treppe aufgeklebt, aber noch nicht auf Länge gekürzt. Alle Ecksteine am Turm sind bereits angeklebt. Auch der kleine Schuppen ist in Arbeit, wer aber meint es wäre der Schuppen aus dem ersten Teil des Styrodur Testbaus, den muss ich enttäuschen. Denn der passte hier nicht hin, er war zu breit. Hätte ich vor dem Bau des Schuppens gewusst, dass ich noch einen Wehrturm baue, hätte ich ihn wohl auf die passende Größe gefertigt:
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Die Trittsteine der Treppe sind mittlerweile auf Länge gekürzt und die innen liegenden Steine sind auch angeklebt, stehen aber noch über:
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Der Schuppen ist auch so gut wie fertig mit Steinen versehen, auch hier stehen die Steine noch über:
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Die innen liegenden Steine der Treppe wurden auf Höhe gekürzt. Für das Dach habe ich wieder das Teil von Auhagen HO/TT 52 228 wie schon bei der Toilette verwendet. Und natürlich auch der 0,3 cm Dachüberstand wurde eingehalten. Im Moment liegt es aber nur lose auf, da der Schuppen und das Dach ja eine andere Behandlung der Farben benötigen:

So jetzt ist der Zeitpunkt da, was ich zum Anfang des Berichtes bereits erwähnte. Ich hätte den Turm zweiwandig mit Fotopapier herstellen sollen. Durch das Auftragen der schwarzen Binderfarbe hat sich das Fotopapier verzogen.Was ich anfangs gar nicht so schlecht fand, weil so ganz gerade passt nicht zu einem alten Wehrturm. Aber als ich die Flächen zwischen den Ecksteinen am Turm geklebt hatte, stellte ich fest, dass zwischen Turm und Dach vom Schuppen ein etwa 0,7 cm bogenförmiger Spalt entstanden war. Das ging gar nicht. Also habe ich die Bodenplatte vom Wehrturm auf geschnitten und 8 cm lange Streichhölzer mit UHU Kraft hinein geklebt. War ne ziemliche Fummelarbeit, aber jetzt bin ich wieder zufrieden. Da die Wände nun einigermaßen wieder gerade sind:
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So langsam geht es ans Ende des Steineklebens. Wie gesagt langsam. Wie man sieht, ist die Außenwand des Wehrturms so gut wie fertig. Man kann hier gut erkennen, dass ich in den zu klein geratenen Fugen die Steine auch längs in die keinen Fugen verleimt habe. Da alle zugeschnitten Steine halt zu groß waren. Nach dem Trocknen können die zu langen Überstände der Steine auf die passende Länge gekürzt werden. Zum Brüstungsabschluß der Treppe habe noch eine 0,5 cm starke Depafitplatte mit Leim aufgeklebt und mit Nadeln fixiert. Auch hier wieder mit einem kleinen Überstand, aber nur 0,1 bis 0,2 cm. Sieht einfach besser aus so. Finde ich;
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Es fehlten aber noch ein paar Holzarbeiten. Anfangs wollte ich auch die obere sichtbare Decke aus Steinen bauen. Dann habe ich mich aber zu Leichtbau einer Holzdecke entschieden. Hierzu habe ich ca. 0,2 cm dickes Eichenfurnier auf einem herkömmlichen Papierschneidegerät auf 1cm Breite geschnitten. Warum Eiche? Weil die Maserung einfach nur geil aussieht. Auf eine Länge von ca. 7,8 cm konnten die Balken mit einem Skalpell oder Cuttermesser geschnitten werden. Auch wenn die Schnittkante ein wenig schief ist, nicht schlimm, es kommen noch Steine an den Rändern drüber. Als erstes wurden die nur sehr wenig sichtbaren Balken auf die Decke des Turms gelebt. Auch hier wieder ein bisschen rechnen. Dann wurden sie in einem Abstand von ca. 1,5 cm aufgeklebt. Zum Fixieren beim Aushärten des Leins habe ich immer 9V Batterien und einen kleinen aber schweren Lautsprecher auf die Balken gelegt:
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Nach dem Trocknen der Balken wurden nun die Bretter quer über diese geleimt. Diese Bretter müssen nicht super gerade geschnitten aussehen, denkt daran eine Kreissäge gab es zu dieser Zeit noch nicht. Hier war noch wahre Handarbeit gefragt. Auch zwischen den einzelnen Brettern habe ich ca. 0,1cm Luft gelassen. Sieht besser aus und die Balken darunter kann man auch noch sehen:

Bis auf das Bemalen ist der Wehrturmeingang mit Treppe fertig. Gerade durch das Platzieren von Figuren wird schnell klar: Das passt recht gut und durch die spätere Farbe wird es richtig geil? Hoffe ich…………
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Bei der Unterkante vom Erker wollte ich auch etwas Besonderes bevor ich die Zwischenräume mit Steinen füllen konnte. Daher habe ich mit den etwas stärkeren Ecksteinen einen Kranz aus diesen geklebt. Dann wie so oft warten und wo anders weitermachen:
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Nun wie versprochen der halbrunde Treppenaufstieg in den Erker. Dieses Mal den Zirkel, aber nicht direkt in das 0,5 cm starke Depafit gestochen, sondern ich habe mir Schablonen aus Fotopapier gefertigt die ich zum anzeichnen auf das Depafit gelegt habe und die dann ausgeschnitten werden konnten. Die erste unterste abgerundete Ecke ist 4 x 4 cm. Vier verschiedene Größen und immer um 0,5 cm kleiner als der Vorgänger. Dann das Ganze noch in gewohnter Weise mit Leim verkleben und wieder warten:

Nach dem Trocknen der Umrandung des Erkers, konnten endlich auch die Zwischenräume am Erker mit Steinen versehen werden:
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Der Treppenaufstieg konnte nach dem Trocknen mit Schleifpapier an die Ecke des Wehrturms angepasst werden. Nun wurden die aufrechten Steine der Treppe angeklebt, wie man sieht sind die Stärken der Steine zwar noch etwas unterschiedlich aber nicht mehr so schlimm wie bei der unteren Treppe. Ja, manchmal braucht es eben ein wenig Zeit bis einem die Lösung eines Problems einfällt? Einfach die weichen Styrodur Steine entweder zwischen den Fingern oder auf dem Schreibtisch mit ein wenig Druck zusammen gedrückt. Nun sind sie fast gleich stark. So hat das mühsame Suchen nach der richtigen Steinstärke endlich ein Ende:

Nach dem Trocknen der aufrechten Steine konnten diese mit einem Skalpell auf Länge gekürzt werden. Danach wurden die Trittsteine der Treppe so wie die ersten Bodensteine des Erkers aufgeklebt. Immer wieder der selbe Prozess! Nach dem Trocknen der Trittsteine wurden diese auch auf Länge geschnitten und da einige Steine überstanden, musste der rechte Winkel der Treppe auch noch mal angepasst werden. Jetzt endlich konnte die Treppe an geklebt werden:

Da ich noch Nägel wollte, mit denen die Bretter befestigt sind, habe ich bei Stecknadeln die halbrunden Köpfe mit einer Kneifzange abgekniffen. Zuvor wurden die Köpfe mit Schleifpapier etwas rau gemacht, damit später die Farbe besser darauf haftet. Denn so glänzend konnten sie nicht bleiben:
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Dann wurden 2 mm Löcher in die Bretter gebohrt und die Nadelköpfe mit Sekundenkleber hinein geklebt. An der Bodenluke fehlten noch Lederscharniere und ein Ledergurt, um die Luke zu öffnen. Dazu wurde zuvor Nähgarn mit Leim versehen, so dass die feinen Fusseln verschwinden und das Garn ein wenig steifer wird. Nach dem Trocknen wurde das Garn auf ca.4 cm wegen der besseren Handhabung geschnitten und mit Sekundenkleber in die zuvor gebohrten Löcher geklebt.
Endlich. Der Übergang von der Treppe zum Erker konnte auch mit Steinen versehen werden und auch an den innen liegenden Wänden des Turms und Erker habe ich schon mal angefangen:
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Nachdem das Nähgarn getrocknet war, konnte es mit Hilfe einer Pinzette in das nächste Loch gebogen und geschoben werden. Danach habe ich ein ganz wenig Sekundenkleber auf eine Nadelspitze platziert und um das Nähgarn geschmiert. Das sollte halten:
Ralf-Nies-Der-Wehrturm-50 Der Wehrturm in 1:72 - Styrodur Testbau Zweiter VersuchAuch die restlichen Steine an den innen liegenden Wänden habe ich bereits verklebt.

Nachdem die überstehenden Steine an den Zinnen passend geschnitten waren, konnten die Abschlussplatten auf den Zinnen platziert werden. Hierzu hatte ich noch alte Kunststoffschieferplatten in meinem Lager gefunden und verwendet. Ihr könnt ja mal nach so was suchen, oder einfach etwas dickere Pappe verwenden. Ich habe erst mit den unteren Platten begonnen und diese ca. 2 bis 3 mm überstehen lassen und mit Leim angeklebt. Es war mir zu riskant gleich mit den höher liegenden Platten weiter zu machen, da diese zu nah an den unteren Platten befestigt werden, daher hatte ich Angst, dass beim Justieren der Platten sich die vorherigen Platten verschieben könnten. Die Eckplatten waren schon eine Herausforderung, da sie ein mal schräg wie alle anderen Platten geschnitten wurden. Zu dem mussten sie auf 45 Grad geschnitten werden, und dann waren es ja auch noch zwei Platten, die zu einander passen mussten:
Ralf-Nies-Der-Wehrturm-51 Der Wehrturm in 1:72 - Styrodur Testbau Zweiter VersuchSchwer zu sehen aber vorhanden wurden die einzelnen Steine unter dem Erker hinein geritzt. Auch bei der Toilette wurden sie geritzt. Das kann man hier besser erkennen. Oh, das Dach der Toilette ist auch schon grundiert. Wie das gemacht wird, habe ich bereits im ersten Teil und auch in anderen Berichten mehrfach beschrieben. Deswegen gehe ich mal davon aus ihr wisst wie es geht.

So meine Freunde. Nach dem Trocknen der unteren Schicht konnte nun auch die obere Schicht der Zinnen mit Abschlussplatten versehen werden. Auch das Dach des Schuppens ist grundiert und es sollte dem Bemalen des Turms jetzt nichts mehr im Wege stehen:
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Das Bemalen der Grundfarbe, hier wurde Vallejo 70.951 WHITE und Vallejo 70.950 BLACK so lange miteinander vermischt, bis die erwünschte Menge bzw. der Grauton erreicht ist. Zum leichten Verdünnen der Farben nehme ich immer destilliertes Wasser, da dieses nicht schlecht (Faul) wird wie normales Leitungswasser. Mittlerweile habe ich mir sogar ein größeres Fläschchen mit dem Grauton angerührt. Nun wird der Turm, die Treppe und der Schuppen mit dem Gemisch eingestrichen, Ausnahme die Holzteile:
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Alle Holzteile habe ich mit leicht verdünnten Vallejo 70.856 OCHRE BROWN eingestrichen.
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Die Bodenplatte im Erker wurde nach dem Trocknen ein zweites Mal mit der Grundfarbe eingestrichen. Dann wurden noch im feuchten Zustand die leicht Wasser verdünnten Farben 70.950 BLACK und Vallejo 70.941 BURNT UMBER hier und da mit einem Pinsel aufgetupft:
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Auch der Schuppen hat schon den zweiten Anstich mit den leichten Verfärbungen. Bei diesem Bild geht es mir aber eher um die aufgehellten Ecksteine. Die auch nach dem zweiten Anstrich mit ein wenig Wasser verdünnten Vallejo 70.951 WHITE nur ein ganz wenig heller gemacht worden sind:
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Mittlerweile sind alle Steine nach Wunsch eingefärbt und getrocknet. Alle Holzteile habe ich nun noch mit der Grundfarbe und Vallejo 70.950 Black stark Wasser verdünnt und hier und da leicht aufgetragen, so dass es leicht aber unregelmäßig aussieht. Je nach Wunsch ein wenig mehr oder weniger…..

Da mir das Ganze zu hell erschien, habe ich das ganze Modell mit stark Wasser verdünnten Vallejo 70.950 BLACK nochmal eingestrichen. Nach dem Trocknen muss ich sagen, gefiel es mir immer noch nicht und das Ganze noch einmal bitte. So, erst jetzt bin ich einigermaßen zufrieden:

Immer einer der letzten Schritte ist das Aufhellen. Hierzu nehmen wir einen Borstenpinsel in dem sich nur ein ganz wenig Vallejo 70.951 White befindet und der zu dem noch auf einem Blatt Papier abgestrichen wurde, dann streichen wir zärtlich über das ganze Modell. Man nennt diesen Vorgang „Trockenmalen“. Dieser Vorgang wird je nach Wunsch so oft wiederholt bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Erst jetzt habe ich die Nägelköpfe auf dem Turm- Holzboden mit einem ganz feinen Pinsel und Vallejo 70.865 OILY STEEL ein wenig dunkel silber gestrichen. Die Lederteile an Luke und Tür wurden mit dem selben feinen Pinsel, jedoch dieses Mal mit Vallejo 70.822 GERMAN C. BLACK BROWN eingestrichen.

Leider ist der Bericht länger geworden als erwartet, ich hoffe er hat euch dennoch gefallen und ihr konntet ein wenig für eure eigenen Projekte mit nehmen und dazulernen.

In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin alles Gute auf euren Wegen……….

Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich