Gotha Go 244 B-2 in 1:48 von ICM # 48224

ICM liefert nun wie zu erwarten und auch angekündigt den Bausatz für das im Original aus der Lastenseglervariante Go 242 heraus entwickelte motorisierte Transportflugzeug aus …
Aus dem Bausatz können zwei Lackierungs- und Markierungsvarianten realisiert werden, die an der Seite der Umverpackung des wie bei ICM bekannt sehr stabilen inneren Bausatzkartons auch abgebildet sind. Da es nur sehr wenige (um-)gebaute Transportflugzeuge und noch weiniger Einsatzflugzeuge gab, ist dies sicherlich ausreichend. Grund für diese geringe Anzahl war übrigens der klare technische Misserfolg der Transportflugzeugvariante, da aufgrund der gewählten Motorisierung mit leistungsschwachen Motoren die Flugleistungen erst recht mit Beladung völlig unzureichend waren. So endete die Produktion schon schnell nach nur etwa 230 gebauten oder umgebauten Exemplaren. Hier die beiden Möglichkeiten:
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Im Karton haben wir wie gewohnt einen Grundbausatz mit den sauber und sicher verpackten Spritzästen, einem Decalbogen und der Bauanleitung:
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Über zwei Bausatzvarianten für die Segler hatten wir hier schon berichtet:
https://www.kitreviewsonline.de/gotha-go-242b-lastensegler-von-icm-in-148-komplette-neuausgabe-48225/

https://www.kitreviewsonline.de/gotha-go-242a-in-148-von-icm-48226/

Im Original wurde der motorisierte Transporter im Wesentlichen durch den An- und Vorbau von zwei Motoren an den Leitwerkträgern realisiert. ICM hat dem dadurch Rechnung getragen, dass dem bisherigen Bausatz der Go 242B (mit Radfahrwerk) zwei neue Spritzäste beigefügt wurden. Auf diese wollen wir uns bei dieser Vorstellung konzentrieren und ansonsten auf die obigen Vorstellungen verweisen; insbesondere die erste der Beiden.

Hier die beiden neuen Spritzäste J und K beieinander. Sie könnten sogar einen gemeinsamen Spritzast bilden. Ob ICM damit noch was anderes vorhat?
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Der Spritzast J enthält die Teile für die Zellenseitigen Umbauten und Ergänzungen und die Dreiblattpropeller (es gab auch Varianten mit vierblättrigen Propellern). Dieser Spritzast enthält auch neue Teile für das Cockpit, das ja nun umfangreichere Instrumentenbretter und Seitenkonsolen für die zusätzlichen Anzeigen und Bedieninstrumente benötigt wurden. Dies zeigt deutlich auf, in welchem Umfang sich ICM der korrekten Realisierung gewidmet hat. So manch ein anderer Hersteller hätte es wohl bei der Seglerausrüstung belassen:
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Die größten Teile sind die neuen bis vor die Tragflächen gezogenen Verkleidungen der Motoraufhängungen mit den Versorgungs- und Steuerleitungen. Sie sind jeweils dreiteilig aufgebaut und enthalten auch ein wenig Innenleben in Form von sichtbaren Kühlern:

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Die Propeller sind schlicht wie das Original, an den Ästen sind daneben auch noch einige saubere Verstrebungen und die Instrumentenbretter vorhanden:

Die Instrumentenbretter und die Seitenkonsolen bilden eine gute Grundlage für eine weitere Detaillierung mit Decals und Farben inklusive einer leichten Alterung:

Der neue Spritzling K widmet sich dann den Motoren ist daher doppelt vorhanden:
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Die Motorsterne bestehen aus Vorder- und Rückseiten, teilweise mit Öffnungen für die Verklebung der Anbauteile:
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Die weiteren Anbauteile sind sehr fein ausgeführt. Hier ist bei der Lösung vom Spritzast Vorsicht angesagt:

Die Auspuffrohre sind mehrteilig ausgeführt, die Motorhauben sind wieder schlicht, wie die Originale:
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Der Decalbogen ist wie üblich sauber gedruckt:
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Er enthält die großen Markierungen und auch Decals für die Instrumente und Bedienelemente am Instrumentenbrett und den Seitenkonsolen. Auch zwei individuelle Kennzeichen sind hier vorhanden. Die Darstellung der Zugpferde vor dem Lastanhänger entspricht den Originalfotos, die vordere Hälfte der Pferde ist in den Wolken;

Die Anleitung entspricht im Aufbau und der Zusammenstellung dem schon seit Jahren erreichten hohen Stand bei ICM. Es beginnt mit einem historisch-technischen Rückblick und die Farbangaben:
ICM-48224-Gotha-Go-244-B-2-29 Gotha Go 244 B-2 in 1:48 von ICM # 48224Es folgt die Darstellung der Spritzäste mit Markierung von nicht benötigten Teilen:

Die eigentliche Zusammenbauanleitung wächst durch die zusätzlichen Bauschritte für die Motorisierung auf 101 Baustufen an. Es beginnt wie bisher mit der Herstellung und Ausrüstung der Transportkabine:

Folgend kommt mit dem größeren Instrumentenbrett das erste neue Teil der motorisierten Version ins Spiel. Entsprechend geht es weiter mit den Seitenkonsolen und einem kleineren Instrumentenbrett. Hier wird somit das Cockpit vollendet und es geht gleich zum Zusammenbau der unteren Motorverkleidungen, die zusammen mit einem einteiligen Oberteil die gesamten Verkleidungen ergeben und dann auf die Motoren warteten können:

In den nächsten Schritten wird die klappbare und offen oder geschlossen darstellbaren Heckverkleidung hergestellt. Hier werden auch neue Streben angebracht, die im Original durch die unteren Verkleidungen führten:

Bevor es dann mit den Motoren weitergeht, werden die Leitwerksträger mit dem Heckleitwerk hergestellt. Die Motoren entstehen aufwendig aus zwei jeweils zweiteiligen Sternen, einem Auspuffsammler und zwei Ringen mit Stößelstangen sowie dem Kurbelgehäuse ganz vorne. Hinten an den Motoren folgen zum Schluss die Auspuffendrohre, so dass eine komplexe Baugruppe entsteht, die in die Motorhauben eingebaut wird. Die beiden Motoren sollen dann an den Motorverkleidungen befestigt werden. Ich würde jedoch empfehlen, dies Baugruppen erst zum Schluss hin zu montieren. In der Anleitung folgt unmittelbar das Fahrwerk, womit das Modell auf seinen Beinen steht, wenn man nicht vergessen hat, das empfohlene Buggewicht einzubauen:

In der Anleitung folgen zum Ende hin noch viele Kleinmontagen für die Anlenkungen an den Rudern, die Abwehrbewaffnung und die Propeller:

Nach der letzten Baustufe gibt es wieder die Seite mit den Vorlagen für die Eigenherstellung von Masken. Das ist wie immer nicht so ganz verkehrt, aber doch eher nur eine zweitbeste Lösung. Irgendwann wird ICM bestimmt den Weg gehen, eigene Klebemasken beizulegen:
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Die beiden Lackierungs- und Markierungsalternativen sind wieder in Vier-Seiten-Ansichten umfassend dargestellt. Die Lackierungen sind dabei identisch und stellen somit eine Standardlackierung mit gelben Kennlackierungsflächen dar. In Anbetracht der sehr kurzen aktiven Einsatzzeit dürften sich tatsächlich allenfalls selten angepasste Anstriche ergeben haben.

Die erste Alternative trägt die bunte individuelle Markierung mit dem Lastanhänger und der Rosette am Bug und stellt eine Maschine der Kampfgruppe z. b. V. (Transportgruppe) 106 dar, die eine von nur zwei Gruppen war, die mit diesem Flugzeug zum Einsatz kam. Diese Maschine ist im Internet mit Fotos ganz gut dokumentiert:
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Die zweite Maschine trägt keine individuellen Kennzeichen und ist von ICM keiner Einheit zugeordnet. Angegeben ist „möglicherweise Hagenow 1942“, es gibt auch eine Angabe im Internet mit „möglicherweise Polen 1943/44“. Nun denn…auf jeden Fall hat die Maschine ebenfalls ihren realen Hintergrund:
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Die von ICM gewählte Bezeichnung mit 244B-2 ist übrigens nicht unstrittig. Einzelne Quellen nennen nur eine B-1 und spätere C-Bezeichnungen, andere wiederum die B-2 als Teil einer Bezeichnung der Go 242/244 oder Varianten von B-1 bis B-5. Das ist letztlich aber doch ohne Belang, der Bausatz gibt die motorisierte Go 244 sauber wieder und darauf kommt es ja an.

Fazit

Von ICM gibt es wie gewohnt einen Grundbausatz, der als solcher völlig ausreichend ausgestattet ist. Ebenfalls wie gewohnt ist die technische Ausführung der Spritzäste auf dem bekannten sehr guten Niveau, das ICM nun schon seit Jahren auszeichnet. Auch dieser Bausatz ist wieder mal der einzige des Vorbilds in 1:48 und von daher alternativlos für die Nachbildung des Originals. Darüber hinaus ist der Bausatz jedoch auch eine gute Ausgangsbasis für den Bau einer sehr guten Replik des Originals.

Also ein feiner Bausatz eines richtungsweisenden Transportflugzeugs, auch wenn es mit seinen Leistungen arg enttäuschte. Es wurde auch in Frankreich neu und umgebaut und seine Linien fanden sich später unter anderem in der Noratlas wieder. Doch das ist eine andere Geschichte, die uns ICM vielleicht auch mal irgendwann im Modell präsentieren wird? Wer weiß…..

Erhältlich bei Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen