Kit-Archäologie: Caravelle in 1:144 von Airfix #SK400

Immer wieder finden sich im Fundus von Modellbau-SAMMLERN wirklich feine Schätzchen – so wie im aktuellen Fall die alte Caravell von Airfix.
Wir wollen euch diesen Oldie nicht vorenthalten …
Kurzes Caravelle Intro
Die Caravelle war eines der ersten in Serie gebauten strahlgetriebenen Verkehrsflugzeuge für Kurz- und Mittelstrecke der Welt. Zur beschleunigten Entwicklung wurden viele Komponenten der vierstrahligen britischen De Havilland Dh 106 Comet übernommen. Die Anordnung der Triebwerksgondeln im Heck war eine komplette Neuentwicklung. Der Erstflug fand am 27. Mai 1955 statt und Ihre Indienststellung erfolgte dann im Mai 1959. Es wurden insgesamt 282 Stück gebaut im Zeitraum vom 1958 bis 1972. Geflogen wurde die Caravelle von der Air France, Alitalia, SAS, Sterling Airways und United Airlines.

Kurze Kit-Geschichte
Airfix brachte seine damals recht aktuelle Sud-Aviation SE 210 Caravelle 1961 in der Serie Sky Kings (daher die Artikelnummer SK 400) auf den Markt. Seither wurde der Bausatz bis 2006 immer wieder mal aufgelegt – unsere Box ist die Zweitauflage von 1963.

Box-Art/Verpackung
Es liegt eine kleine niedliche Stülp-Box auf dem Basteltisch:
Airfix-SK-400-Caravelle-2 Kit-Archäologie: Caravelle in 1:144 von Airfix #SK400Viel ist nicht darin zu finden: 2 große Rumpfhälften, eine komplette untere Tragflächenhälfte und 2 obere Hälften und noch 2 kleine Spritzlinge mit einigen Kleinteilen  – alles in Hellgrau/Silber gespritzt. Dazu die Bauanleitung, ein recht großer Decalbogen mit sehr schönen Verzierungen, eine Cockpitscheibe und natürlich den ikonischen Airfix Ständer. Leider fehlen hier im Bausatz die Scheiben der Passagierfenster. Ärgerlich!
Airfix-SK-400-Caravelle-3 Kit-Archäologie: Caravelle in 1:144 von Airfix #SK400Die Box-Art ist über jeden Zweifel erhaben, zeigt es doch eine wunderschön gezeichnete Caravelle beim Start vor einem Terminal in Beirut – ein würdiger Rahmen:
Beirut galt bis zum Beginn des Bürgerkrieges Mitte der 1970er Jahre als das „Paris des Nahen Ostens“!

Die Spritzlinge
Der Bausatz ist sehr einfach gehalten mit 2 großen Rumpfhälften inkl. Leitwerk, einer großen unteren Hälfte des Flügels und 2 oberen Hälften:
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An den Spritzlingen findet man die Triebwerksgondeln ein paar Kleinteile für das Cockpit, Fahrwerk und fertig:
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Das ist easy peasy zu bauen. Es gibt extrem erhabene Niete und Blechstöße – ja so war das damals im Formenbau. Es gibt nur wenige Grate, die zu entfernen sind. Allerdings sind die Angüsse sehr dick da muss man vorsichtig sein, dass nichts bricht besonders bei den Kleinteilen. Überhaupt sind die Teile nicht sonderlich groß detailliert. Auf Plastikverpackung wurde gänzlich verzichtet. Sehr gut!

Klarsichtteile
Leider fehlen hier wie schon erwähnt die Passagierfenster die laut Bauplan aus jeweils 2 Reihen für eine Seite bestehen. Dafür ist das Cockpitfenster aber glücklicherweise vorhanden:
Airfix-SK-400-Caravelle-9 Kit-Archäologie: Caravelle in 1:144 von Airfix #SK400Ein Teil, das sonst eigentlich immer verschwindet. Fehlen darf natürlich nicht der obligatorische Airfix Ständer. Das Cockpitfenster ist sehr dick und etwas trüb.

Decals

Die Decals kommen vermutlich aus eigenem Hause. Der Trägerfilm ist sehr dick – das kann man mit bloßem Auge erkennen:
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Das liegt aber auch daran, dass die Decals etwas vergilbt sind was dem Alter entsprechend aber noch recht wenig ist. Sehr schön sind die Air France Verzierungen für die Rumpfseite und das Leitwerk. Ob sich die Decals ohne Schaden vom Papier lösen lassen werden wir beim Bau noch sehen.

Bauanleitungen
Da sich die Teileanzahl hier im untersten Bereich bewegt ist die Bauanleitung auch sehr kurz gehalten:

Insgesamt 7 Bauschritte führen zur fertigen Caravelle. Der 8 Schritt ist für die Bemalung vorgesehen:
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Die Bauanleitung ist in schwarz/weiß gehalten somit muss man sich bei der Bemalung mit Schraffierungen begnügen. Da es aber insgesamt nur 3 Farben sind die zum Zuge kommen, ist das keine große Hürde. Wo die Decals an das Flugzeug angebracht werden sollen wird schon während des Baus angegeben.

Fazit
Im Kleinmaßstab 1/144 haben wir hier ein sehr schönes Passagierflugzeug der Air France. Dieses Modell kann jeder bauen – selbst der blutige Anfänger, der noch nie etwas zusammen geklebt hat, sollte hier auf keine großen Hürden stoßen. So bekommt jeder, der Spaß an Linienmaschinen hat, ein schönes Modell, das einfach aber auch außergewöhnlich in der Vitrine ist! Wie bei alten Bausätzen häufig vorkommend fehlt natürlich wieder ein Teil! Da muß der Modellbau Experte wieder selbst Hand an legen. Aber das schmälert auf keinen Fall den Spaß an dieser hübschen alten Maschine. Nicht ganz volle Punktzahl aber dafür verdiente.

Rating 9 von 10

Sascha Müller, Modellbaufreunde Lingen