Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153

Eduard liefert nach und nach in den „Spitfire Stories“ Sets für besondere Zeiträume innerhalb der beeindruckenden Geschichte dieses Flugzeugs. ….
Hier geht es nun nach „Den Wenigen “The Few“, den Freiwilligen „Eagles Call“, den Assen der Luftschlacht um England „Tally Ho“, um den Zeitraum, in dem die RAF mit den „Sweeps“ genannten Angriffen nur mit Spitfires oder auch von diesen eskortierten leichten und mittleren Bombern, beginnend auf das küstennahe Westeuropa begrenzt, wieder die Initiative gewinnen wollte und dabei der Luftwaffe einen letztlich erfolgreichen Abnutzungseinsatz aufzwang. Aus diesem Zeitraum gibt es zehn mögliche Anstrich- und Decalvarianten für Mk. V Spitfires, die an der Kartonseite zusammengefasst sind:
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Der Karton, mit einer sehr gelungenen Collage aus Originalfoto und Grafiken im Hochformat auf dem Deckel, ist prall gefüllt mit Spritzästen, aus denen zwei Modelle entstehen können. Es ist also ein Dual-Combo-Bausatz. Hinzu kommen für zwei Modelle Ätzteile und Masken sowie ein umfangreiches Anleitungsheft:
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Heute beginnen wir mal mit dem Klarsichtast, weil er auch den Buchstaben A hat. Er ist doppelt vorhanden und ein Universalast für mehrere Versionen:
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Die Ausführung ist nicht nur ohne Makel, sondern auch wirklich gut gelungen. Die Cockpitabdeckung ist ja auch im Original sehr klein und hat starke Rundungen. Daher sind gewisse Spiegelungseffekte, die es bei größeren Teilen nicht gibt, hier nicht zu vermeiden. Wenn die Haube jedoch darauf ist, ist der Eindruck sehr zufriedenstellend, das kann ich mit gutem Gewissen bestätigen, da ich schon mehrere Eduard-Spits gebaut habe:

Bei den grauen Ästen beginnt es mit drei Ästen für Rümpfe, die Äste C (für die Markierungen A und B, doppelt vorhanden, warum auch immer) und D (für alle anderen Markierungen):
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Die Ausführung ist in allen Varianten der bekannten Oberflächenqualität, die alle Edu-Spitfires auszeichnet. Hier der Ast C:

Und der Ast D:

Die Unterschiede an den Rumpfteilen sind sehr gering. Ich habe an der linken Hälfte am Ast D nur eine winzige zusätzliche Hutze feststellen können:
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Für die Tragflächen gibt es ebenfalls zwei Äste. Einmal einen kompletten Ast L (für die Markierungen A und B) und im Weiteren einen mit der Unterseite M und den Oberflächen L (für alle anderen Markierungen):
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Damit ist klar, dass die Auswahl unter den zehn Möglichkeiten sich so gestaltet, dass einmal entweder Möglichkeit A oder B mit den grün-braunen Oberseiten gewählt werden kann und zum anderen eine Variante aus den Möglichkeiten C bis J mit grün-grauen Oberseiten.

Auch die Tragflächenäste sind in von der bekannten Spitzenqualität. Hier sieht es manchmal nach etwas Flash aus, insbesondere oben über den Radschächten, nach Grundierung und Lackierung ist jedoch alles in bestem Zustand. Hier der Ast L:

Und Ast J:
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Die Unterschiede an den Unterschalen der Tragflächen liegen in den Beulen und einigen Gravuren:
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Die weiteren grauen Äste sind jeweils doppelt die Standard-Kleinteiläste für alle Eduard-Spitfires, die wir schon in allen anderen Bausätzen von Eduard kennengelernt haben. Deshalb hier nur die Fotos der drei Äste ohne nochmals näher darauf einzugehen:

Zwei Ätzplatinen mit farbigen Einzelteilen sind dann noch für das Cockpit, das Gurtzeug, für einige Kühlergrills und die Panzerplatten vorhanden:
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Der große Decalbogen ist wieder mal eine wahres Geschenk für die Modellbauer. Durch die große Breite der Markierungsvarianten aus dem Bausatz gibt es wieder eine Masse an Kokarden und Heckmarkierungen, von denen etliches für andere Projekte übrig bleibt. Die individuellen Markierungen sind gruppiert gedruckt, auch hier bleibt viel für eine andere Verwendung übrig:
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Für die Wartungs- und Gehwegmarkierungen gibt es dann noch ergänzend die schon bekannten Decalsätze, die wir auch schon seit längerer Zeit gut kennen:
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Ein kleiner Bogen für die Masken enthält gleich alles für die beiden zu realisierenden Modelle:
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Das Anleitungsheft trägt auch das Deckelbild und beginnt mit einer sehr umfangreichen, vorbildlichen historisch-technischen Einleitung mit spezieller Ausrichtung auf die die Mk. V Versionen. Das macht niemand anderes in dieser Tiefe der Darstellung:
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Dann folgen die uns bekannten Übersichten des Bausatzinhalts und die Verarbeitungs- und Farbhinweise:
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Die Bauanleitung hat den Spitfiretypischen Ablauf, den auch andere Hersteller aufweisen. Erst ein Cockpitkäfig mit den Seitenwänden, dann kommt dieses Bauteil in die Rumpfhälften:

Anschließend wird die Tragfläche komplettiert und mit dem Rumpf „verheiratet“:

Leitwerk, Tragflächenspitzen, Anbauten an der Unterseite, einschließlich Fahrwerk:

Propeller und Oberseitenbauteile bilden dann den Abschluss:

In der Anleitung folgt dann die umfangreiche Übersicht über die Verwendung der Masken, wobei man genau sehen muss, welche Klarsichtteile verwendet werden:
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Nun noch mal ausführlich zu den Markierungsalternativen. Variante A ist eine Reminiszenz an den erfolgreichsten Piloten der Luftschlacht um England auf britischer Seite mit 26 Abschüssen in 25 Wochen aktivem Einsatz innerhalb eines Jahres, in dem die Hälfte der Zeit verwundet im Krankenhaus verbracht hat. Er scheint ein rechter Draufgänger gewesen zu sein, wozu sein spurloses Verschwinden nach einem Tiefangriff auf eine deutsche Kolonne an der französischen Küste passt:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-47 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Variante B hatte mit Donald Kingaby einen sehr bekannten und erfolgreichen Piloten aus der Frühzeit des Zweiten Weltkrieges, der als Unteroffizier begann und am Kriegsende Oberstleutnant (mit vorläufigem Dienstgrad) war. Solche Karrieren gab es also nicht nur bei der Luftwaffe. Im Unterschied zur Luftwaffe wurde er aber nicht im Einsatz verschlissen, sondern diente auch in Stäben des Fighter-Command und zuletzt im WWII als Kommandeur einer Schießschule für Fortgeschrittene. Nach dem Krieg wurde er zum Hauptmann zurückgestuft, kommandierte die bekannte 72-te Staffel mit Vampires und erreichte zuletzt den Dienstgrad Oberst. Die Spitfire hier trägt an beiden Seiten unter dem Cockpit Widmungen an den Staffelnamen und die Stadt, die ihre Anschaffung finanzierte, sowie ein kleines buntes persönliches Kennzeichen Kingabys:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-48 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153In den Bereich der grün-grauen Standardlackierung geht es mit Flugzeug C. Es ist die Maschine eines tschechischen Piloten, der 1940 zunächst mit den Franzosen kämpfte und danach zur RAF kam. Der Pilot ist 1942 in diesem Flugzeug gefallen. Die Maschine trägt eine persönliche Markierung in Form eines Hundes, der den Jägerspruch „Tally ho“ ausbellt:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-49 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Die Möglichkeit D ist wieder die Maschine eines sehr bekannten (in diesem Falle Irischen) Piloten, die hier von der Insel Tonga „gesponsort“ wurde und daher den Namen einer bekannten Stammeskönigin führt. Hinzu kommen ein grünes Kleeblatt und das Staffelwappentier der 602 Staffel, der Löwe von Edinburgh. Der Pilot ist als Kommodore des bekannten Hornchurch-Geschwaders infolge einer Notlandung im Englischen Kanal nach Beschädigung durch Flaktreffer 1942 gefallen:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-50 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Flugzeug E hat sehr auffällige und seltene Streifenmarkierungen am Rumpfbug und dem Höhenleitwerk. Es ist die Maschine im Vordergrund auf dem Deckelbild und gehört zu einem französischen Baron, der als Angehöriger der freien französischen Streitkräfte in der RAF flog. Er hat den Krieg überlebt, wurde Mitglied der Nationalversammlung und Direktor der Air France. Mit den Markierungen, den großen Kennbuchstaben und dem Lothringerkreuz ist es natürlich ein echter Hingucker:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-51 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Weiter geht es mit einer Spitfire aus einer belgischen Staffel der RAF. Sie heißt Leopoldville nach der Hauptstadt der belgischen Kolonie Kongo, heute ist das Kinshasa:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-52 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Hatten wir schon was Polnisches? Schließlich stellten die Polen mit 16 Staffeln eines der größten nicht-britischen Kontingente in der RAF. Na, dann nehmen wir Möglichkeit G. Natürlich hat sie das polnische Schachbrettmuster, aber auch ein umfangreiches Scoreboard, eine große Donald-Duck-Figur und das Staffelwappen. Schließlich ist es die persönliche Maschine eines der größten polnischen Fliegerhelden, Jan Zumbach. Sein späteres Fliegerleben brachte ihn als Söldnerpiloten in die Bürgerkriege in Katanga und Biafra:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-53 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Jetzt sind die Australier dran, die ebenfalls mit vielen Staffeln der RAAF in den Verbänden der RAF mitflogen. Der Pilot dieser Maschine begann seine Einsätze in der Verteidigung von Malta und ist bei einem Einsatz im englischen Kanal von Schiffsflak abgeschossen worden und gefallen. Hier geht es jedoch um eine Spitfire im Einsatz beim schon angesprochenen Hornchurch-Geschwader. Sie ist recht schlicht im Standardanstrich mit einem kleinen Vögelchen (dem Kookaburra, quasi dem australischen Nationalvogel) neben dem Scoreboard des Piloten:
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-54 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Nun zur Möglichkeit I: Das Flugzeug ist dem Grafen Franz-Ferdinand von Colloredo-Mansfeld zuzuordnen, der dem böhmisch-österreichischem Adel (als mediatisiertes Fürstenhaus sogar dem Hochadel) angehörte. Er hätte also „eigentlich“ auf der anderen Seite in einer Bf-109 sitzen können/“müssen“. Dass er dies aufgrund der Einstellung seiner Familie und als mittlerweile amerikanischer Staatsbürger nicht tat, brachte der Familie die Enteignung und die Erklärung zu „Reichsfeinden“ ein. Die Vermögen wurden später wieder zurückgegeben. Das zum Piloten, nun aber zum Flugzeug, dass eine sehr selten zu sehende Lackierung der äußeren Tragflächen in schwarz-weißen Streifen aufweist. Ansonsten gibt es noch das Staffelzeichen der „City of Bambay“-Staffel und das Abzeichen des Squadron-Leader. Auch dieser Pilot ist im Einsatz gefallen (1944 in einer anderen Spitfire):
Eduard-11153-Spitfire-Story-The-Sweeps-55 Eduard Limited Edition „Spitfire Story: The Sweeps“ in 1:48 #11153Zum Schluss gibt es noch eine kanadische Spitfire mit gekürzten Tragflächen und einem großen Nackedei an der linken vorderen Rumpfseite. Die Kanadier waren da generell etwas freizügiger…. . Der Pilot war ursprünglich Werftarbeiter. Vielleicht landete er deswegen zunächst als Pilot auf einem Handelsschiff mit Katapult für einen einzelnen Jäger. Er diente danach in verschiedenen regulären Staffeln, konnte nach einem Abschuss durch Luftwaffenjäger über der Normandie der Gefangennahme entgehen und erzielte insgesamt fünf Abschüsse. Er blieb recht unbekannt:
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Für die Anbringung der vielen „stencils“ gibt es immerhin zwei ganze Seiten:

Für Eduards Mk. V-Spitfires gibt es reichlich Zurüstteile, von denen wir schon Vieles vorgestellt haben.

BRONZE-Legs für die Spitfires Mk. V von Eduard in 1:48 #648670 und 648671

Gun Bays und Wheels für die Spitfire Mk. V von Eduard # 648664 / 648666

Spitfire Mk. V Exhaust in 1:48 von Eduard #648667 und 648668

Löök und SPACE Sets für Spitfire Mk. V in 1:48 von Eduard #644017 und 3DL48031

Aus dieser Zusammenstellung gibt es also wieder einmal ganz viele Möglichkeiten, um Modelle mit einer „Geschichte zum Vorbild“, die leider häufig auch eine Geschichte der Brutalität des Krieges ist, zu realisieren. Unsere Gäste auf den Modellbauausstellungen sollen ja auch was lernen – wenn sie es denn wollen. Hier ist ebenso ein äußerst breites Spektrum der innerhalb der RAF eingesetzten Nationalitäten berücksichtigt. Diese Zusammenstellung ist also auf jeden Fall etwas Besonderes, auch wenn hier bereits bekannte Spritzäste zur Verwendung gekommen sind. Sehr empfehlenswert also gerade für die Modellbauer/innen, die etwas mehr auf den Hintergrund des jeweiligen Modells sehen möchten.

Erhältlich direkt im Eduard online-shop:

https://www.eduard.com/eduard/spitfire-story-the-sweeps-dual-combo-1-48.html?lang=1

Hermann Geers, Wietmarschen